Marley (2012) | Filmkritik

Marley

Die Musikrichtung Reggae entstand Ende der 1960er Jahre auf dem Inselstaat Jamaika. Bis heute verbindet man weltweit die rhythmischen Klänge dieses Genres mit dem Namen Bob Marley. Doch wer war eigentlich der Mann, der hinter der umschwärmten Legende steckt.

Wie wuchs er auf? Was prägte seine Kindheit in Jamaika? Wie kam er zur Musik? Dies sind nur einige Fragen, die in Bob Marleys Lebensgeschichte eine wichtige Rolle spielen.

30 Jahre nach seinem Tod entstand eine Biographie über die Musikikone, bei der Marleys Familie, alte Freunde und Weggefährten, die zum Teil noch nie vor der Kamera gesprochen haben, ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Bob Marley preisgeben.

Von seiner Geburt im kleinen Dorf Nine Miles auf der karibischen Insel Jamaika, über seine ersten Schritte im Musikgeschäft und seinen Durchbruch, bis hin zu seinen letzten Tagen auf Erden, begleitet der Zuschauer alle wichtigen Lebensstationen des unvergesslichen Künstlers und erhält einen emotionalen Blick hinter die Bühnenshow einer Legende.

Am 11. Mai 1981 starb die Musiikone Bob Marley in Miami, Florida, nachdem er eine längere Zeit mit einer Krebserkrankung zukämpften hatte. Doch mit seinem Ableben verlor nicht nur die Musikwelt eine prägende Legende, sondern weltweit trauerten die Menschen um eine einzigartige Persönlichkeit, die mit ihrem Einsatz politische Konflikte löste und den Menschen eine Botschaft von Frieden vermittelte.

Selbst 30 Jahre nach seinem Tod verbinden zahlreiche Menschen die Reggaemusik immer noch mit den Klängen von Bob Marley und seiner Band The Wailers.

Um dem bewegenden Leben eines Ausnahmekünstlers ein Denkmal zu setzen, entstand im Jahr 2012 eine ausführliche Dokumentation über das Schaffen des Botschafters der Rastafari-Bewegung.

Anfangs war niemand Geringeres als Regisseur Martin Scorsese dafür vorgesehen die Lebensgeschichte Bob Marleys zu erzählen, doch dieser Plan scheiterte und letztendlich nahm Kevin Macdonald auf dem Regiestuhl platz.

Das Großartige an diesem Film ist, dass er etwas schafft, was bisher noch keinem gelungen ist: eine echte emotionale Verbindung zu diesem Mann herzustellen – nicht bloß zur Reggae-Legende oder zur mythischen Gestalt, sondern zum wirklichen Menschen. Zu einem Menschen, der eine Menge durchgemacht hat.

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Der britische Filmschaffende Kevin Macdonald machte sich in der Vergangenheit mit den Werken Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht und Der Adler der neunten Legion einen Namen.

Nun erzählt er die Geschichte des Mannes, der uns Songs wie „No Woman, No Cry“, „Get Up, Stand Up“, „I Shot The Sheriff“, „Buffalo Soldier“, „Stir It Up“ und viele mehr schenkte.

Alte Freunde, engste Familienmitglieder und andere Bekanntschaften erzählen über ihre Erfahrungen und Begegnungen mit Bob Marley. Beginnend bei seiner schwierigen Kindheit und musikalischen Jugend nimmt sich der Film die Zeit, alle entscheidenden Schritte seines Lebens ausführlich zu beleuchten und verrät uns was hinter der Bühnenfigur wirklich steckte.

Nicht nur Anhänger Bob Marleys oder des Reggaes kommen voll auf ihre Kosten, auch Außenstehende lernen einiges über das Schaffen des Musikers, der durch sein Wirken sich bekriegende Parteien einte, politische Krisen löste und den Menschen Frieden brachte.

Das Resultat dieser 145 Minuten von Marley ist ein handwerklich äußerst gelungener Film, der es schafft, das Gesicht und das Lächeln hinter den schwarzen Dreadlocks zu beleuchten. Bob Marley war mit Sicherheit nicht perfekt, aber er war unzweifelhaft faszinierend.

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Bildrechte: StudioCanal

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