Eigentlich sind Postkarten eine sehr schöne Sache. Man teilt mit seinen Freunden tolle Urlaubserinnerungen oder sammelt die zahlreichen Motive. Postkarten bringen Freude.
In The Postcard Killings teilt ein Serienmörder ebenfalls Erinnerungen. Nur kündigt er hier seine Taten an, die sich durch Europas Metropolen ziehen. Journalisten erhalten hier wahllos ein hübsches Motiv mit einer kryptischen Botschaft und wenig später werden auch schon die Leichen gefunden.
Im Mittelpunkt steht Jacob Kanon (Jeffrey Dean Morgan), ein New Yorker Cop, der gerade seine Tochter verloren hat. Sie und ihr Ehemann wurden ausgerechnet auf ihrer Hochzeitsreise zu Opfern des titelgebenden Mörders. Der trauernde Vater setzt es sich zum Ziel, den Täter zu jagen und ihn davon abzuhalten, noch mehr Blut zu vergießen. Seine Opfer sind amerikanische Paare, die er immer wie Kunstwerke ausstellt. Als Vorbild dienen ihm dabei klassische Gemälde aus allen Epochen.
Ein nervenaufreibender Psycho-Thriller
Die Spur führt Jacob nach England, Schweden und Deutschland, wo er nicht nur an die örtlichen Gesetzeshüter gerät, sondern bald auch in der jungen Journalistin Dessie (Cush Jumbo) eine hilfreiche Unterstützerin findet.
Besonders die hiesige Polizei ist von der Einmischung des Amerikaners wenig erfreut und weist den selbsternannten Ermittler stets in seine Schranken. Und je mehr Zeit durch dieses Zuständigkeitsgerangel verschwendet wird, desto näher kommt der Täter seinem Ziel: der Erschaffung seines persönlichen Meisterwerkes.
Prinzipiell hat Regisseur Danis Tanovic (Death in Sarajevo) alle Zutaten, die er für einen guten Thriller braucht. Jeffrey Dean Morgan (The Walking Dead) als Hauptfigur, der sich redlich müht alle Aspekte der Trauer gut in die Kamera zu bekommen, eine interessante Geschichte mit einer kreativen Mordserie und einen soliden Cast, der auch in den Nebenrollen mit Famke Janssen (X-Men) und Denis O’Hare (True Blood) gut besetzt ist. Doch dann beginnen auch schon die Probleme.
Nach dem Krimi-Bestseller Letzter Gruß von James Patterson
Und wo Kevin Spacey in Sieben ein interessanter Täter mit einem unheimlichen Charakter war, wird hier die Chance vertan, die Faszination des Bösen und die abartigen Fantasien des Täters genauer zu beleuchten. Die Motivation des Mörders wird ebenso lustlos abgespult, wie die Taten an sich. Gerade hier hätte der Film seine eigentlichen Stärken haben können und müssen.
So bleibt die Geschichte recht unspektakulär und löst viel zu schnell die Handlung auf. Zwar hat man hier und da kurz eine falsche Fährte, die aber nicht wirklich genutzt wird, um ein schönes Katz- und Mausspiel zu veranstalten. Schade und auch sehr enttäuschend.
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