The Journey (2021) | Filmkritik

Die märchenhaften Geschichten aus Tausendundeine Nacht und blutige Schwertkämpfe kommen zusammen in dem Anime The Journey – Die Legende vom guten Dieb.

Eine Geschichte von Wundern und Schlachten

Produziert wurde das Werk, welches die vorislamische Geschichte behandelt, von den Studios Manga Productions aus Saudi-Arabien und Toei Animation (Dragonball) aus Japan. Und immer wieder merkt man dem Film an, dass hier einige verschiedene Stile zusammenkommen. Mal positiv und mal eher negativ.

© KSM Anime

Als der machthungrige Eroberer Abraha droht das Volk Mekkas zu versklaven und die Kaaba, eine heilige Moschee, zu zerstören, greifen die Menschen der Stadt zu den Waffen.

Angriff auf das Haus Gottes

Auch der einfache Töpfer Aws schließt sich der kleinen aber entschlossenen Streitkraft an, um seine Stadt und seine Familie vor den Eindringlingen zu beschützen. Doch nicht nur scheint die kleine Armee dem mächtigen Feind hoffnungslos unterlegen, auch ist Aws gezwungen seine dunkle Vergangenheit preiszugeben, als er unter den Verteidigern mit Zurara einen lange verloren geglaubten Freund entdeckt.

Werden die Menschen von Mekka die kolossale Elefanten-Armee Abrahas mit nichts als ihrem Mut und ihrem Glauben besiegen können?

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Auf den ersten Blick erinnert The Journey den westlichen Zuschauer zweifelsfrei an eine Mischung aus 300 und Aladdin. Doch vor allem zeigt der Anime in Ansätzen, dass saudi-arabische Produktionen visuell überzeugen können und die morgenländischen Erzählungen gehört werden müssen.

Zwei Zeichenstile, eine Geschichte

Die zugrundeliegende Handlung mischt gekonnt die androhende historische Schlacht im Jahr des Elefanten mit orientalischen Überlieferungen. So wird beispielweise die Geschichte von der Sintflut und Noah bebildert und auch das Schicksal der verschollenen Stadt Iram und deren Untergang.

Besonders der Bruch der Zeichenstile zwischen der Haupthandlung und der Nebenplots ist auffallend. Begeistern die Abenteuer rund um Aws mit blutigen und rasanten Schwertkämpfen, können die prophetischen Erzählungen mit einem ebenso kalten wie märchenhaften Look überzeugen.

© KSM Anime

Leider fallen vor allem die Dialoge als Schwachpunkt in der deutschen Synchronisation immer wieder auf. Trotz der existentiellen Gefahr durch König Abraha und seine brutale Armee bleibt immer Zeit für ein wenig Spaß und flotte Sprüche. Und auch wirkt die Hintergrundgeschichte des Helden Aws recht blass und unnötig.

Auf der visuellen Ebene springt vor allem der Beginn des Films negativ ins Auge, als die aktuellen Machtkämpfe mit einfachen Symbolen vor einer gemalten Karte erklärt werden. Hier fragt man sich als Zuschauer, ob dieser Teil schlicht ergänzt wurde oder das Budget ausging.

Wo kann man The Journey schauen?

Erst zum Ende hin entfaltet The Journey dann seine optischen Highlights, wenn die Elefanten in den Kampf ziehen und Aws sich der tierischen Bedrohung entgegenstellen muss.

The Journey – Die Legende vom guten Dieb ist ein erster Schritt für das saudi-arabische Studio Manga Productions, der hoffen lässt, dass in Zukunft weitere interessante und animierte Titel aus dem Morgenland für die Leinwand adaptiert werden. Märchenhaften und spannenden Stoff gibt es jedenfalls zu Genüge.

KSM Anime bringt The Journey (Journey: Taiko Arabia Hantou de no Kiseki to Tatakai no Monogatari) ab dem 17. Juni 2022 auf DVD und Blu-ray raus.

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Bildrechte: KSM Anime

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