Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen (2019) | Filmkritik

Suicide Tourist - Es gibt kein Entkommen

Der dänische Schauspieler Nikolaj Coster-Waldau dürfte den meisten als Ser Jamie Lennister aus der HBO-Erfolgsserie Game of Thrones bekannt sein. Nachdem diese 2019 jedoch ihr Ende gefunden hat, kann sich der Däne wieder verstärkt auf andere Projekte konzentrieren.

Mit Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen erschien nun ein Spielfilm über das ethische Thema Sterbehilfe, also Suicide tourism.

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Der Versicherungsmakler Max muss erfahren, dass er an einem unheilbaren Hirntumor leidet. Daraufhin verändert sich nicht nur sein Leben schlagartig, er kämpft auch damit es seiner Ehefrau Lærke zu sagen.

Als er plötzlich einen überraschenden Anruf seiner früheren Kundin Alice (Sonja Richter) erhält, die den Tod ihres Mannes Arthur aufdecken möchte, sieht Max einen Ausweg. Alice zeigt Max ein Abschiedsvideo aus einem mysteriösen Hotel mit dem Namen Aurora. Wie Max bei seinen Recherchen herausfindet, hat sich das Hotel auf geplante und betreute Suizide spezialisiert. Kurzerhand reist der Versicherungsmakler in das Resort und möchte seinem Leben ein Ende setzen.

Doch kurz vor dem Abschied beginnt Max, der seit seiner Diagnose in einer Existenzkrise steckt, seine eigene Wahrnehmung der Wirklichkeit in Frage zu stellen. Ist der Tod der einzige Weg raus aus dem Hotel?

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Auch wenn sich die Handlung zu Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen zunächst recht einfach liest, tut sich der Film gewollt schwer dem Zuschauer diese zu vermitteln. Regressiv erzählt Regisseur Jonas Alexander Arnby (When Animals Dream) eine existentielle Reise auf der Suche nach Wahrheit und der Unausweichlichkeit des Todes. Wie ein Puzzle setzen sich nach und nach die Teile zusammen.

Als Zuschauer wird man direkt damit konfrontiert, dass die Figur Max todkrank ist und der Todestag bereits festgelegt ist. Folgend erlebt man eine Mischung aus Momenten im Hotel Aurora und Rückblicken. Dabei fokussiert sich der Film jedoch zunächst primär auf Dialoge. Erst gen Ende zieht der Mystery-Thriller das Tempo an, kann dies aber leider nicht mehr ausnutzen.

Wer ein spannendes Werk über die düsteren Machenschaften eines hintergründigen Hotels erwartet, in dem aktive Sterbehilfe betrieben wird, wird enttäuscht werden. Regisseur Jonas Alexander Arnby setzt vor allem auf eine Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Tod. Dabei lässt er seinen Hauptdarsteller Nikolaj Coster-Waldau oft mit seinen Gedanken alleine.

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Generell trägt der dänische Schauspieler das melancholische Werk auf seinen Schultern und dies gelingt ihm auch zweifelsfrei. Tuva Novotny (Auslöschung) als Max Ehefrau Lærke ergänzt den Cast zudem, hat allerdings wenig Leinwandpräsenz. Zur weiteren Besetzung zählen Kate Ashfield (Shaun of the Dead) und Robert Aramayo (Nocturnal Animals).

Neben der trübsinnigen Geschichte über das Leben und den Tod weiß Suicide Tourist zudem mit seinen weiten und kühlen Landschaftsaufnahmen zu überzeugen. Hier können die ruhigen Augenblicke, in denen die Figuren nicht einmal sprechen, punkten.

Alles in allem erzählt Suicide Tourist von einer schweren Reise, die nicht mehr und nicht weniger als die essentiellen Fragen nach dem Leben und dem Tod behandelt. Und wer hat das Recht über diese zu entscheiden?

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