Revolution S01E01 | Episodenkritik

Revolution ist eine von J.J. Abrams und Eric Kripke produzierte Serie. Ein Abenteuer-Thriller, in welchem eine Familie in einem postapokalyptischen Amerika die Wiedervereinigung wagt. Eine Welt voll verlassener Städte, lokaler Milizen und heroischen Freiheitskämpfern, in welcher jegliches Stück Technologie – Computer, Flugzeuge, Autos, Handys, sogar Lichter – auf mysteriöse Weise nicht mehr funktionieren.

Neben Person of Interest auf CBS und Alcatraz auf Fox, ist Revolution momentan J.J. Abrams dritte, parallel laufende Serie im amerikanischen TV. Zusammen mit Supernatural-Erfinder Eric Kripke produziert er also eine weitere, postapokalyptische Serie für das TV. Doch dieses Mal sind es nicht Zombies wie in The Walking Dead oder Außerirdische wie in Falling Skies, welche das drohende Ende der Welt bedeuten, sondern ein mysteriöser Fall von Engergieabstinenz. Denn in Revolution sind sprichwörtlich jegliche Lichter ausgegangen. Alle mit Energie betriebenen Gegenstände haben ihren Geist aufgegeben und die Menschheit musste sich die letzten 15 Jahre mit dieser Situation auseinandersetzen.

In dieser Welt treffen wir auf die Familie Matheson, bestehend aus Vater Ben Matheson (Tim Guinee), seinen Kindern Charlie (Tracy Spiridakos) und Danny (Graham Rogers), sowie ihrem Onkel Miles (Billy Burke). Während sich Onkel Miles in den Ruinen der Stadt Chicago rumschlägt, verbringt der Rest der Familie sein neues Leben in einem autarken Dorf. Doch als eines Tages die lokale Miliz erscheint und Vater Ben mitnehmen will, gerät das momentan friedliche Leben der Familie aus ihren Fugen. Danny befindet sich plötzlich in Gefangenschaft und Charlie macht sich auf die Suche nach ihrem Onkel, mit dessen Hilfe sie ihren Bruder wieder befreien möchte.

Das bekannteste Gesicht der Serie begegnet uns mit dem Charakter Captain Tom Neville, welcher von Giancarlo Esposito gespielt wird und einigen Zuschauern noch aus der Serie Breaking Bad bekannt sein dürfte. Dort verkörperte er den rachsüchtigen Unternehmer Gustavo ‚Gus‘ Fring. Der restliche Cast besteht zum Großteil aus frischen Gesichtern. Die Nachwuchsschauspieler sollen wohl für junges Publikum in der werberelevanten Zielgruppe sorgen und NBC erhofft sich mit Revolution wohl ein starkes Zugpferd wie True Blood oder Glee – ein gewagtes Unterfangen.

Weitere bekannte Seriendarsteller wären noch Elizabeth Mitchell (Lost, V – Die Besucher), welche einen Kurzauftritt als Rachel Matheson hat, und David Lyons, welcher im letzten Jahr mit der Serie The Cape eine wahre Bruchlandung für NBC hinlegte. Er spielt den Bösewicht General Monroe.

Die Pilot-Folge von Revolution wirft den Zuschauer ohne große Vorwarnung in eine postapokalyptische Welt und führt dann langsam die Hauptcharaktere ein. In einer wunderschön und realistisch gestalteten CGI-Welt beginnen die verschiedenen Geschichtsstränge der Charaktere und werden wohl im Verlauf der Staffel langsam zusammenführen. Abseits dieser realen Welt ist es dann aber fast unverständlich, was sich die Kostümdesigner geleistet haben. In neusten Modeklamotten und mit jeder Menge Make-Up laufen die Akteure durch diese unheilvolle Welt, bekämpfen sich mit nagelneuen Armbrüsten und Bögen aber trinken Wasser aus Flüssen, schlafen unter freiem Himmel und besitzen kaum das Nötigste zum Überleben. Wer auch immer diesen Fauxpas genehmigt hat, gehört gefeuert.

Die Geschichte an sich scheint eine gewisse Spannung zu beherbergen, besonders die Frage nach dem Grund für den Ausfall jeglicher Energie sollte ein starkes Zugpferd für die Serie darstellen. Auch die Kämpfe zwischen der Miliz und den Freiheitskämpfern werden eine gewisse Brisanz an den Tag befördern. Die bisherigen Aufeinandertreffen jedoch waren eher schlecht als recht, besonders, da sie sich sehr unrealistisch abspielten.

Dafür besitzt die Serie aber einige sehr interessante Charaktere, welche hoffentlich im Laufe der ersten Staffel noch stark fokussiert und mit Hintergrund versorgt werden. Im Grunde also Material für eine erfolgreiche Serie, wenn man es schafft die Ungereimtheiten auszubügeln. Aber da NBC ja wie bereits erwähnt ein scheinbar jüngeres Publikum abspricht, möchte man vielleicht mit den Markenklamotten und dem Make-Up gewisse Werbekunden anlocken. Hoffen wir es nicht, denn sonst könnte Revolution das gleiche Schicksal ereilen wie im letzten Jahr The Cape.

Episodenübersicht zu Revolution

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