Power Rangers Megaforce S01 | Serienkritik

Im Jahr 1993 erschuf der Medienmogul Haim Saban die Power Rangers, was seinen Durchbruch in der Industrie mit sich brachte. Bis 1995 flimmerten die Mighty Morphin Power Rangers in 145 Episoden über die weltweiten Bildschirme und kämpften gegen die Hexe Rita Repulsa und ihre Lakaien. In den folgenden Jahren gab es daraufhin immer wieder neue Ranger und Feinde zu besiegen.

Power Rangers Turbo (1997), Power Rangers Ninja Storm (2003), Power Rangers Dino Thunder (2004) und Power Rangers Samurai & Super Samurai (2011 & 2012) sind nur wenige Ableger des Franchise und auch Hollywood arbeitet derzeit an einem Kinofilm, der 2017 anlaufen soll. Als Gegenspielerin wird dann abermals Rita Repulsa in Erscheinung treten, die von Elizabeth Banks dargestellt wird.

Aber auch auf den TV-Bildschirmen kriegen es die Power Rangers immer noch mit außerirdischen Feinden zu tun und im Jahr 2013 erschien mit Power Rangers Megaforce ein weiterer Ableger der Reihe. Die Grundhandlung der 20 Episoden wird bereits in der ersten Episode ohne lange Erklärung erzählt.

Die Erde sieht sich einer Invasion ausgesetzt, als Admiral Malkor (Campbell Cooley) mit seinen Alien-Insekten beschließt diese zu übernehmen. Gosei (Geoff Dolan), der Wächter der Erde, erwacht daraufhin und erwählt fünf Teenager, die sich dieser Bedrohung entgegenstellen müssen. Troy (Andrew M. Gray), Gia (Ciara Hanna), Emma (Christina Masterson), Jake (Azim Rizk) und Noah (John Mark Loudermilk) sind von nun an die Power Rangers Megaforce!

Die Figuren sind dabei gewohnt simpel und klischeebehaftet: Emma ist die Umweltaktivistin der Truppe und der pinke Ranger, Noah unterstützt mit seinem Forscherdrang und als blauer Ranger, Jake ist das Sportass und als schwarzer Ranger mit an Bord, Gia überzeugt durch ihren Ehrgeiz und kämpft als gelber Ranger gegen die Insekten und Troy ist der Neuling in der Stadt, der als roter Ranger mit Mut und Stärke als Anführer agiert.

Nachdem diese Gegebenheiten erledigt und eingeführt sind, geht es auch schon in gewohnter Manier los und es wird den käferartigen Monstern deftig der Hintern versohlt. Wer dabei bereits die Serie in den 1990er verfolgt hat, wird keine Probleme haben sich in der Reihe wieder einzufinden, denn es scheint als hätte sich nicht viel geändert – und das hat leider ebenso viele positive wie negative Eigenschaften.

Sobald die Ranger in ihre Kostüme schlüpfen und die Erde vor den Insekten verteidigen, kommt schnell ein Gefühl der Nostalgie hervor. Dass die Kostüme aussehen, als hätte man seit der ersten Fernsehserie kein Geld für neue beschaffen können, sorgt für den typischen Look der Serie. Sobald dann auch noch die Puppenkostüme der Insekten mitmischen, könnte man meinen, dass die Serie auch genau so schon vor 20 Jahren hätte laufen können. Immer wieder springen die Ranger in die Luft, drehen sich vor dem blauen Himmeln und üben die bekannten Tritte aus oder fuchteln mit ihren Plastikwaffen herum.

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Obwohl die Kostüme der Bösewicht in alter Gewohnheit unterhaltsam und amüsant wirken, tanzen die Lakaien lediglich in Morphsuits umher und strahlen genau so viel Bedrohung aus wie ein Sack Reis. Übertroffen wird diese Optik nur noch von den Animationen der Serie, welche auf einem derart schlechten Niveau sind, welches selbst in den 90ern für Schmunzeln gesorgt hätte. Immer wieder wenn sich die Ranger zu einem mächtigen Megazord vereinen, fragt man sich, ob nicht gerade an dieser Stelle etwas mehr Detailarbeit und Zeit in die Animationen hätte einfließen müssen.

Ein weiteres Element, das von Zeit zu Zeit unangenehm aufstößt, sind die Karten und Spielzeuge, welche von den Power Rangern eingesetzt werden, um im Kampf zu bestehen. Deutlich wird dadurch klar, warum das Franchise so lange schon am Leben ist: Das Merchandising zur Serie ist ein Kassenschlager. Wenn Kinder und Jugendliche, die nun einmal die Zielgruppe der Reihe sind, sehen wie die Helden auf dem Bildschirm mit diesen coolen Gadgets das Böse bezwingen, werden viele selbst zum Ranger werden wollen und rennen direkt in den nächsten Spielzeugladen.

Inhaltlich hat sich im Vergleich zu den alten Ablegern der Serie ebenso wenig geändert. In jeder Folge bedroht ein neuer Gesandter von Admiral Malkor die Erde und versucht die Menschheit und die Ranger dem Erdboden gleich zu machen. Nachdem dieser besiegt wurde, gibt es am Abschluss jeder Episode noch eine Moral zu lernen, die von Mut, Freundschaft und dergleichen handelt. Auch diese Themen sind zwar ausgeleiert, aber damals wie heute eine wichtige Botschaft für den Zuschauer.

Auch wenn ein ‚Mega‘ im Titel der Serie steht, spielen doch alle Reihen der Power Rangers auf einem ähnlichen Level und dieses funktioniert schon seit etlichen Jahren. Freunde der Reihe und Jugendliche, die auf etwas modernere Effekte stehen, werden mit Power Rangers Megaforce ihr Vergnügen haben, alle anderen können sich ebenso blind einen anderen Titel mit Power Rangers im Namen erwählen und werden die selben Inhalte erhalten.

Episodenübersicht zu Power Rangers Megaforce

Idee: Haim Saban
Darsteller: Andrew Gray, John Mark Loudermilk, Christina Masterson, Azim Rizk, Ciara Hanna
Länge pro Episode: ca. 22 Minuten