Was die Kinoleinwände betrifft, dominieren die Superhelden aus der Schmiede Marvel und DC mit eiserner Faust den Thron. Zahlreiche Helden prügeln sich durch das Universum und die Gegner scheinen immer stärker und größer zu werden, sodass das Ende der Welt oder die gesamte Zerstörung des Universums an der Tagesordnung stehen. Bei dieser Aufgabe müssen sich die Superhelden stets neue Taktiken ausdenken, trainieren und zusammenschließen. Es gibt jedoch jemanden, für den all dieser Stress überhaupt nichts wäre: One Punch Man!
Bereits seit 2009 läuft die japanische Webcomic-Serie des Künstlers One und wurde ebenso als Anime mit bislang 12 Episoden umgesetzt. Federführend hierbei war das bekannte Studio Madhouse, welches sich durch Titel wie Death Note (2006), Paranoia Agent (2004) oder DNA² (1994) schmückt. Inhaltlich lässt sich One Punch Man kurz als Parodie und Hommage auf das Superheldengenre einordnen.
Saitama führt ein recht einseitiges und Bescheidenes Leben. Doch er ist alles andere als glücklich mit seinem Job und dem Alltag, weshalb er kurzerhand entschließt sein Dasein auf den Kopf zu stellen und ein Superheld zu werden – besser gesagt ein Hobby-Held.
Es kostet ihn insgesamt drei harte Jahre, um dies zu erreichen und währenddessen muss er auch noch seine Haare opfern, um die Perfektion zu erlangen. Das Ergebnis: Fortan eliminiert er jeglichen Gegner mit nur einem Schlag.
Doch schon bald muss Saitama feststellen, dass dies wohl zu viel des Gutem ist und er beginnt sich zu langweilen und sehnt sich nach immer stärkeren und gefährlicheren Gegnern. Hinzu kommt, dass die Menschen ihn als Superhelden überhaupt nicht wahrnehmen wollen und keinerlei Respekt zollen.
Als jedoch der Cyborg Genos die Bildfläche betritt, scheint Saitamas Leben wieder einen kleinen Sinn zu erlangen. Denn der Cyborg hat sich One Punch Man als Meister ersucht und weicht ihm fortan nicht mehr von der Seite. Gemeinsam bekämpfen sie das Böse und versuchen herauszufinden, wie man eigentlich so ein richtig beliebter Superheld wird!
Betrachtet man One Punch Man könnte man zunächst glauben, dass dieser Superheld keinerlei Ahnung von der Materie hat. Schon das Tragen eines Umhangs wird seit Pixars Die Unglaublichen – The Incredibles (2004) verpönt und auch optisch hat der glatzköpfige Schläger wenig Ausstrahlung.
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Sobald jedoch der erste Gegner mit einem gelangweilten Punch in etliche Einzelteile zertrümmert wird, stellt man fest, dass man es hier nicht mit einem gewöhnlichen Kämpfer zu tun hat. Die Kämpfe sind auch nicht Saitamas aka One Punch Man Problem, sondern das Leben. Er hat seine Kampfeslust verloren.
Wer nach dieser Geschichte denkt, dass das Anime ein melancholischer Trip über das Leben und seinen Sinn ist, liegt so falsch wie ein Gegner, der denkt er könnte gegen One Punch Man bestehen. Denn neben seinen schicken Kämpfen ist die größte Stärke der Serie der Humor. Trocken und voller Ironie hat die Serie inhaltlich und visuell zahlreiche Gags parat, die nahezu alle zünden und einen Protagonisten, der diese hervorragend vermittelt.
Aber auch die Schlachten gegen riesige Gegner werden nicht langweilig, obwohl man die Kraft des Helden kennt. Sei es nun der Krabbenmann Lante, der ausschlaggebend für das harte Training von Saitama war, der gepanzerte Gorilla oder überaus tödliche Käfer des Gemetzels. Durchaus brutal, aber immer mit einer deftigen Portion Humor zieht der One Punch Man in die Schlacht und man darf gespannt sein, ob er in Zukunft auf einen ebenbürtigen Gegner treffen wird!
Mit dem Cyborg Genos hat er nun zumindest schon einmal einen Schüler und Freund gefunden. Und mit dem Ninja Speed-ó-Sound Sonic wohl auch einen Rivalen. Für uns ist One Punch Man seit langer Zeit wieder ein Anime, das seine Sache durch und durch perfekt macht: Ein Mann, ein Punch! Schräg, actionreich und einfach witzig.
Volume 1 des Animes, welches im Vertrieb von Kazé erschienen ist, beinhaltet neben den ersten vier Episoden zudem ein ausführliches Booklet, eine Leseprobe, ein Artboard, 2 OVAs zur Serie sowie Clean Opening & Ending.
Episodenübersicht zu One Punch Man
Studio: Madhouse
Deutsche Stimmen: Fabian Oscar Wien, Nico Sablik, Sarah Alles
Länge pro Episode: ca. 25 Minuten
Bildrechte: AV Visionen Filmverleih