Malcolm & Marie (2021) | Filmkritik

In einer Beziehungen kann die Stimmung von jetzt auf gleich kippen. Doch so elegant wie in Malcolm & Marie hat man einen Streit selten gesehen.

Ein Beziehungsdrama in schwarz-weiß

Abseits der künstlerischen Schwarz-weiß-Optik ist der Ton des Films allerdings äußerst brutal und das Liebesverhältnis der Protagonisten scheint kurz vor dem Aus zu stehen.

© Netflix

Eigentlich sollte es der schönste Abend im Leben von Filmemacher Malcolm und seiner Freundin Marie sein. Nach vielen Jahren der harten Arbeit hat Malcolms neuester Film endlich seine Premiere gefeiert und die Kritiken versprechen mehr als gut auszufallen.

Ein Drink, ein Wort, ein Streit

Da es auch schon 1 Uhr nachts ist, fehlt nur noch ein letzter Absacker im prunkvollen Haus und dann ab ins Bett. Doch dann fallen die ersten falschen Worte und zwischen dem gerade noch euphorischen Paar beginnt eine heftige Diskussion. Und die beleidigenden Worte sollen lediglich der Anfang einer Nacht sein, die die Beziehung von Malcom und Marie auf eine harte Probe stellen wird.

Nach und nach kommen neue Offenbarungen über ihre Beziehungen ans Licht. Schnell geht es nicht mehr um den Film, sondern nur noch um die Frage: Wird ihre Liebe diese Nacht überstehen?

© Netflix

Ein Haus und zwei grandiose Schauspieler. Mit diesen einfachen Mitteln hat Regisseur und Drehbuchautor Sam Levinson (Assassination Nation) während des Coronavirus-bedingten Lockdowns das fesselnde Beziehungsdrama für Netflix gedreht.

Kein Liebesfilm, aber ein Film über die Liebe

Bereits im Trailer zum Film wird gesagt, dass Malcolm & Marie kein Liebesfilm ist, sondern ein Film über die Liebe. Und in 106 Minuten zeigt uns Levinson wie zerbrechlich dieses Konstrukt namens Liebe sein kann.

Dabei benötigt man als Zuschauer ein paar Szenen und Dialog, um das streitende Pärchen kennenzulernen. Doch mit zunehmender Spielzeit steigt die Spannung und Intensität der Nacht und man erhält immer tiefere Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonisten. Auf welcher Seite des Streits man steht, wechselt bei jedem Schlagabtausch hin und her bis der Zuschauer zu guter Letzt gar nicht mehr weiß, ob diese Auseinandersetzung überhaupt noch ein wohlwollendes Ende nehmen kann. Malcolm und Marie scheinen immer mehr zu verlieren.

© Netflix

Neben dem packenden Drehbuch, das zunehmend an Dramatik gewinnt, sind es natürlich die Schauspieler John David Washington (Tenet) und Zendaya (Greatest Showman), die diese Vorlage zum Leben erwecken. Beide liefern eine Bandbreite der Gefühle ab und wechseln in ihren Rollen immer wieder zwischen Täter und Opfer. Sie lachen, schreien und weinen. Und sie lieben sich.

John David Washington & Zendaya auf Oscar-Kurs?

Begleitet wird der Streit von eingehenden Klängen des britischen R&B-Musikers Labrinth – eine gelungene Untermalung der Szenerie. Der Stil des Films in schwarz-weiß ist wohl überwiegend dem geringen Budget und Zeitaufwand geschuldet, als dem künstlerischen Aspekt. Etwas mehr Farbe hätte sicherlich auch die Emotionen der Protagonisten noch zusätzlich verstärkt.

Mit Malcolm & Marie hat Netflix fortan ein intensives und komplexes Drama im Repertoire, das sicherlich nicht für jedermann geeignet, aber aufgrund der grandiosen Schauspielleistung definitiv einen Blick wert ist. Regisseur Sam Levinson wandert gekonnt auf der Linie zwischen Liebe und Hass und offenbart die Empfindlichkeit einer Beziehung.

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Bildrechte: Netflix

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