Schon im Kino begeisterten Sammy, Shelly und Ray ihre großen und kleinen Zuschauer. Ab 7. April 2011 schwimmt sich das Schildkröten-Trio auf dem heimischen Bildschirm direkt in die Herzen des Publikums. In dem „Animations-Meerchen“ Sammys Abenteuer – Die Suche nach der geheimen Passage erleben die drei allerhand Aufregendes. Doch auch in der Realität sind Schildkröten wahrhaft faszinierende Wesen: Schon vor mehr als 180 Millionen Jahren bevölkerten sie zusammen mit den Dinosauriern die Erde. Während die jedoch ausstarben, konnten sich die Schildkröten an die Veränderungen ihrer Umwelt anpassen. Das ist aber nur einer von acht bemerkenswerten Fakten über die lebenden Fossilien, von denen auch wir noch etwas lernen können:
Die Letzten werden die Ersten sein. So oder so ähnlich lautet wohl die oberste Schildkröten-Weisheit. Statt sich abzuhetzen, sind die friedliebenden Reptilien ganz gemächlich unterwegs. Das gilt zumindest für die Landbewohner unter ihnen. Als Vegetarier und Aasfresser müssen diese ja auch keine Angst haben, dass ihnen das Futter davonrennt. Am langsamsten sind die Gopherschildkröten, die mit maximal 0,48 km/h durch die Gegend schleichen. Meeresschildkröten wie Sammy hingegen können beachtliche Geschwindigkeiten erreichen. Dabei hält die Lederschildkröte mit bis zu 35 km/h den Geschwindigkeitsrekord.
Stressfrei bis ins Greisenalter. Für die Panzertiere besteht auch überhaupt kein Grund zu übertriebener Eile: Schließlich können die meisten Schildkrötenarten bis zu 100 Jahre, Riesenschildkröten sogar über 200 Jahre alt werden. Bei einem stressfreien Leben in Gefangenschaft sind sogar weitaus mehr Lebensjahre drin: Die wohl älteste Schildkröte der Welt, die Riesenschildkröte Adwaita, lebte bis 2006 im Zoo von Kalkutta und erreichte ein unfassbares Alter von 256 Jahren. In einigen Religionen gilt die Schildkröte daher als Symbol der Unsterblichkeit.
Gutes will geschützt sein. Das gilt auch für Schildkröten, die zu diesem Zweck einen dicken Panzer mit sich herumtragen. Bei den meisten Schildkrötenarten besteht dieser aus dem knöchernen Rücken, der mit der Wirbelsäule verwachsen ist, und dem Bauch, der ebenfalls aus Knochenplatten zusammengesetzt ist. Der Panzer wächst ein Leben lang mit und schützt die Tiere ideal vor dem Austrocknen, aber auch vor Fressfeinden. Damit hat der Panzer wesentlich zum evolutionären Erfolg der Urzeittiere beigetragen. Einzige Ausnahme bilden die Lederschildkröten, zu denen auch Sammys Kumpel Ray gehört. Statt durch einen festen Knochenpanzer werden sie durch eine stromlinienförmige, lederartige Hülle geschützt. Damit sind sie optimal an ihren Lebensraum in der Tiefe des Ozeans angepasst.
Keine großen Worte. Schildkröten sind eher stille Zeitgenossen. Es sei denn, sie erschrecken sich. Dann geben sie schon mal fauchende Zischlaute von sich. Außerdem können Landschildkröten – genau wie wir Menschen – durchaus mal einen kleinen Schluckauf bekommen, etwa dann, wenn sie zu hastig gefressen haben. Ansonsten sind sie aber meistens stumm. Man könnte fast meinen, sie sparen ihre Energie lieber für wichtigere Dinge auf.
Alle Sinne beieinander. Schildkröten haben hervorragende Sinne. Wie alle Reptilien besitzen ihre Augen vier verschiedene Farbrezeptoren. Dadurch können sie Farben besser unterscheiden als der Mensch und sogar Infrarot- und Ultraviolett-Strahlen wahrnehmen. Die Veränderung ihrer Augenstellung ermöglicht den sanften Tieren eine Art Rundumblick. Das erweist sich besonders für jagende Schildkröten als äußerst praktisch. Auch der Geruchssinn ist bei Schildkröten gut ausgeprägt und dient zum Aufspüren von Nahrung, zur Partnersuche, aber auch zur Orientierung. Das einzige, was Schildkröten nicht besonders gut können, ist hören. Das liegt daran, dass ihr Außenohr nicht sehr gut ausgebildet ist.
Immer der Nase nach. Ihr Geruchssinn dient den Schildkröten auch zur Orientierung. Besonders Meeresschildkröten, die im Laufe ihres Lebens Tausende von Kilometern zurücklegen, verlassen sich bei der Wahl ihrer Reiseroute auf ihre feine Nase. Doch das ist nicht das einzige Geheimnis für den hervorragenden Orientierungssinn der Schildkröten. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Tiere sich am Magnetfeld der Erde orientieren und so immer wissen, wo sie gerade sind. Schildkröten besitzen also ein körpereigenes Navigationssystem.
Mit einer Portion Optimismus ans Ziel. Nach erfolgreicher Paarung kehren die Schildkrötenweibchen meist an ihren Geburtsstrand zurück, um dort ihre Eier abzulegen. Nur wenige Schildkrötenarten passen so lange auf, bis der Nachwuchs geschlüpft ist. Und auch das Ausbrüten der Eier überlassen die Schildkrötenmamas der Sonne, die auch über das Geschlecht der Kleinen entscheidet. Frisch aus dem Ei geschlüpft, müssen sich die Mini-Schildkröten vom ersten Moment an allein durchschlagen. Instinktiv krabbeln sie ins Meer und können vom ersten Moment an schwimmen.
Immer schön flexibel bleiben. Ihre Bezeichnung als „lebende Fossilien“ haben die Schildkröten völlig zu Recht. Immerhin haben sie die Dinos überlebt, der Eiszeit standgehalten und Naturkatastrophen getrotzt. Das verdanken sie nicht zuletzt ihrer Fähigkeit, sich an die Veränderungen ihrer Umwelt anzupassen. So konnten sie – mit Ausnahme der Polargebiete – alle Kontinente besiedeln. Die meisten der 230 verschiedenen Arten leben im Wasser – in Ozeanen, Flüssen, Bächen und Seen.
Auch der abenteuerlustige Schildkröterich Sammy hat keine Lust, nur in vertrauten Gewässern zu schwimmen. Und so macht er sich zusammen mit seiner Freundin Shelly auf die Suche nach der geheimen Passage. Eine gefährliche Reise, auf der die kleinen Schildkröten ein zweites Mal seit ihrer Geburt getrennt werden. Ob Sammy seine süße Shelly am Ende wiederfindet? Die Antwort gibt’s ab 7. April 2011 auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D überall im Handel.