Kein Koks für Sherlock Holmes (1976) | Filmkritik

Kein Koks für Sherlock Holmes Filmkritik

Die Figur Sherlock Holmes des britischen Schriftstellers Arthur Conan Doyle hat schon so einige Auftritte in Film und Fernsehen gehabt. Neben den bekannten Adaptionen mit Robert Downey Jr., Benedict Cumberbatch oder Basil Rathbone gab es jedoch auch immer wieder Eintagsfliegen in der Rolle des Meisterdetektives.

Ein ungewöhnlicher Fall für Sherlock Holmes

Ein Beispiel hierbei ist Nicol Williamson, der im Jahr 1976 einen nach Kokain süchtigen Sherlock Holmes in Kein Koks für Sherlock Holmes darstellte. Wobei die Drogensucht der Spürnase gar nicht allzu überraschend ist, dürfte es aber der Auftritt von der Persönlichkeit Sigmund Freud sein. Dieser nimmt sich nicht nur der Sucht von Sherlock Holmes an, sondern gerät auch mit ihm in einen spektakulären Fall.

Dr. Watson ist in großer Sorge: Sein Freund Holmes hat die Spürnase voll und zwar mit Koks. Der berühmte Meisterdetektiv ist der Droge verfallen und leidet unter Wahnvorstellungen. Er beschuldigt seinen alten Mathematiklehrer Professor Moriarty ein hochintelligenter Verbrechern zu sein der ihn verfolgt.

Sherlock Holmes‘ psychologisches Traumata

Zusammen mit Sherlocks Bruder Mycroft lockt Dr. Watson den Süchtigen unter einem Vorwand nach Wien. Dort hat der geschickte Nervenarzt Sigmund Freud seine Praxis und möchte sich dem Drogenproblem von Sherlock Holmes annehmen. Eine Kombination aus kaltem Entzug und Hypnose scheint tatsächlich zu wirken.

Doch während der Behandlung verschwindet eine weitere Patientin von Freud plötzlich spurlos. Die rothaarige Lola muss schnellstmöglich gefunden werden! Aber ist die Spürnase von Holmes wieder frei genug, um das Rätsel zu lösen?

© PLAION PICTURES

Der Roman Kein Koks für Sherlock Holmes, im Original unter dem Titel The Seven-Per-Cent Solution erschienen, stammt nicht aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle, sondern wurde 1974 von Nicholas Meyer verfasst. Für die Regie von Herbert Ross (Am Wendepunkt) verfasste Meyer selbst das Drehbuch zur Verfilmung.

Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist. – Sherlock Holmes

Neben einer Oscar-Nominierung für das Kostüm erhielt der Film 1977 ebenso eine für sein Drehbuch. Dabei ist die Geschichte von Kein Koks für Sherlock Holmes zu Beginn durchaus ein wenig langatmig. Besonders der Einstieg rundum Sherlocks Drogensucht und der komplexe Plan ihn bis zu Freud nach Wien zu bringen, nimmt einen erheblichen Teil des Films ein ohne allzu spannend oder humorvoll zu sein.

Erst mit den Ermittlungen rund um Lola Deveraux, den sportlichen Baron von Leinsdorf und den geheimnisvollen Lowenstein kommt die Handlung etwas in Fahrt. Zeitgemäß gipfelt das Finale in einem Kampf auf einem fahrenden Zug. Die dressierten Pferde, welche Jagd auf Menschen machen, sind leider eher etwas amüsant als furchteinflößend.

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Erwähnenswert ist zudem die wirklich hochkarätige Besetzung der Krimikomödie. Hier geben sich einige Oscar-Gewinner die Klinke in die Hand. Theatergröße Nicol Williamson wird unterstürzt von Robert Duvall (Der Pate, Apocalypse Now) als Dr. Watson und Alan Arkin (Little Miss Sunshine) in der Rolle des Sigmund Freud.

Eine Hommage an Sir Arthur Conan Doyle

Der vierfache Oscar-Preisträger Laurence Olivier, der in Meisterwerken wie Hamlet und Heinrich V. mitwirkte, übernimmt die Darstellung des ängstlichen Professors Moriarty. Die Oscar und zweifache Golden-Globe-Preisträgerin Vanessa Redgrave (Julia) rundet den Cast stimmungsvoll ab.

Die Sherlock Holmes-Verfilmung der etwas anderen Art ist definitiv ein unterhaltsamer Film, in dem Sherlock Holmes nicht nur gegen mächtige Schurken bestehen muss, sondern auch seine inneren Dämonen zum Feind hat. Im Onlineshop von PLAION PICTURES gibt es Kein Koks für Sherlock Holmes ab dem 11. Juli 2024 als hochwertiges Mediabook inklusive Blu-ray und DVD*.

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