Hot Summer Nights (2017) | Filmkritik

Einen Sommerflirt hatte Schauspieler Timothée Chalamet bereits 2017 in Call Me by Your Name. In dem Neo-Noir-Coming-of-Age-Drama Hot Summer Nights hat er neben der Liebe allerdings auch noch mit Drogenbossen zu kämpfen.

Ein heißer Sommer auf Cape Cod

Regisseur Elijah Bynum gab mit dem Werk sein Spielfilmdebüt und wählte hierfür sein eigenes Drehbuch, das seit 2013 auf der Black List-Hollywoods stand. Auf dieser werden alljährlich beliebte, jedoch noch nicht verfilmte Drehbücher aufgelistet.

© KOCH FILMS

Seit dem Tod seines Vaters ist Daniel still geworden. Um wieder offener zu werden, schickt ihn seine Mutter daher zu seiner Tante in eine kleine Strandgemeinde in Cape Cod.

Zwielichtige Geschäfte am Strand

Doch der 17-jährige Daniel findet keinen Anschluss bei den Einheimischen oder den Sommervögeln, die ihre Ferien regelmäßig am Strand verbringen. Aber dann lernt er Hunter Strawberry kennen, den charismatischen Drogendealer der Stadt, und dessen Schwester, die umwerfende McKayla, die allen Jungs den Kopf verdreht.

Plötzlich blüht Daniel wieder auf. Nicht nur ist er Hals über Kopf in McKayla verliebt, auch schließt er sich dem Gras-Verkauf von Hunter an. Aber neben dem ambitionierten Drogengeschäft, fliegt auch die Liebe dem Jugendlichen schon nach kurzer Zeit um die Ohren.

© KOCH FILMS

Ein heißer Sommer im Jahr 1991 bildet den Rahmen der Geschichte in Hot Summer Nights. Drehbuchautor und Neu-Regisseur Elijah Bynum peppt die erzählte Coming-of-Age-Geschichte mit einer Drogenhandlung auf, die leider zum Ende hin etwas schnell abgeschlossen wird.

Schwere Luft und lange Nächte

Die Erzählperspektive erinnert dabei zu Beginn stark an Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers (1986) und generell merkt man oft, dass sich Bynum von den Genre-Größen hat beeinflussen lassen. Dies schadet seinem Erstling aber keinesfalls.

Gekonnt fängt der Filmschaffende das Gefühl eines Sommers ein, in dem Liebe und Experimente ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Vorab genannt sei hierbei der Soundtrack des Films, der Künstler wie The Outfield, David Bowie und Roxette beinhaltet.

Die bittersüße Geschichte des ereignisreichen Sommers wird fast ohne größere Probleme erzählt. Lediglich zum Ende hin überschlagen sich die Geschehnisse ein wenig und ufern stellenweise aus. Aber so lautet eben die Legende von Danny Middleton und Hunter Strawberry, die man sich auf Cape Cod erzählt.

© KOCH FILMS

Was die Besetzung betrifft, nimmt eindeitig der US-amerikanisch-französische Schauspieler Timothée Chalamet das Ruder in die Hand. In 107 Minuten Spielzeit entwickelt dieser seine Figur vom introvertierten Trauerklos hin zum selbstbewussten Drogendealer.

Das Schicksal der Familie Strawberry

Aber auch sein Mitspieler Alex Roe in der Rolle des Hunter Strawberry (The Fugitives) ergänzt die Handlung gekonnt.

Seine Figur erhält eine besonders schmerzlich-schöne Geschichte. Maika Monroe (It Follows) als McKayla Strawberry fügt sich ebenso gut ein und harmoniert perfekt mit Chalamet. Die schönsten Momente des Films sind gar nicht einmal die rasanten Actionszenen, sondern die kleinen Augenblicke, in denen die Schauspieler zusammensitzen und über das Leben und die Liebe sprechen.

© KOCH FILMS

Auch wenn das Werk am Ende vielleicht ein bisschen über das Ziel hinausschießt, fängt Bynum gefühlvoll den Vibe eines Sommers in den 90er Jahren ein und lässt den Zuschauer die heißen Nächte auf der Halbinsel Cape Cod miterleben. Mit einem grandiosen Hauptdarsteller, einem eindringlichen Soundtrack und jeder Menge Energie liefert Bynum ein gelungenes Spielfilmdebüt ab.

Ab dem 18. März 2021 gibt es Hot Summer Nights als Video-on-Demand und ab dem 25. März 2021 auch als Blu-ray und DVD.

Bewertung

Trailer

Informationen
Hot Summer Nights | 27. Juli 2018 (Vereinigte Staaten) 6.3
Regisseur: Elijah BynumDrehbuchautor: Elijah BynumDarsteller: Timothée Chalamet, Maika Monroe, Alex RoeHandlung:

Fotos


alle Bilder >>

Bildrechte: KOCH FILMS

Ähnliche Beiträge

Dune 2: Part Two (2024) | Filmkritik

„It Follows“-Fortsetzung enthüllt: Maika Monroe und Regisseur David Robert Mitchell vereint für Fortsetzung „They Follow“

Zweiter Trailer zu „Wonka“ mit Hugh Grant als Oompa Loompa