David Odonkor, Alvaro Dominguez, Uli Hoeneß, oder Marcel Jansen – Bekannte Namen im Fußball, die ein trauriges Schicksal miteinander teilen: Sie alle mussten aufgrund einer Sportverletzung vom Ball ablassen. Zwar kommt in einem solchen Fall noch immer eine Trainerkarriere in Betracht, aber die aktive Zeit auf dem Feld ist wohl vorbei. Nun, wo 2020 die nächste Fußball-EM ansteht, steht erneut im Raum: Wie werden Sportverletzungen eigentlich behandelt?
Fußball ist ein Kontaktsport, da kann es immer zu Problemen bei den Spielern kommen. Tackling, Blutgrätsche, hohes Bein – Typische Schlagworte, wenn es um Verletzungen im Ballsport geht. Besonders häufig wird das Kniegelenk oder die Kniekehle in Mitleidenschaft gezogen, klassisch sind der Kreuzbandriss und Meniskusschäden. Zu allem Übel tauchen manche Verletzungen auch in kombinierter Form auf. Das Traurige hierbei ist wohl, dass die Fußballer in den seltensten Fällen selbst Schuld an ihren Verletzungen haben. Von sogenanntem „Verletzungspech“ ist die Rede.
Die meisten Sportärzte raten bei der Erstbehandlung zum „PECH-Schema“. Das bedeutet genauer:
• P = Pause
• E = Eiskühlung
• C = Compression
• H = Hochlagern
Dank dieser Richtlinie sind die meisten Sportler binnen kurzer Zeit wieder fit. Sofern es eine ernstere Verletzung ist, wird diese mittels PECH-Schema ideal aufgefangen, um sie für weitere Behandlungen vorzubereiten.
Weil heutzutage meist aber ein höheres Tempo und eine stärkere Belastung beim Fußball gefragt sind, kommt es sehr viel öfter zu Problemen, die infolgedessen schnell mal „weggespritzt“ werden. Die Schwellungen nehmen ab, die damit einhergehenden Schmerzen werden geflissentlich ignoriert. Nicht selten ohne Folgeschäden, die eine noch längere Heilungszeit erfordern. Dieses „Glück“ blieb Bert Trautmann zu seiner Zeit beispielsweise vorenthalten. Er schaffte es 1956 trotz schwerwiegender Verletzung und ohne Schmerzmittel, das Endspiel des FA Cups zu beenden.
Die Mentalität diesbezüglich scheint sich aktuell jedoch etwas zu verändern. Man gibt den Fußballern wieder mehr Zeit, um wortwörtlich wieder auf die Beine zu kommen. So äußerte sich zuletzt auch der DFB. Zudem sei eine entsprechende Prävention und Regeneration sinnvoller, als schwerwiegende Verletzungen auskurieren zu müssen, so die Fußballexperten.
Genügend Schlaf, eine angepasste Ernährung und ein korrektes Aufwärmen ist das A und O. All das beeinflusst sowohl die Belastungs- als auch Leistungsfähigkeit der Fußballer. Kommt es stattdessen zu einem Mangel, besteht ein höheres Verletzungsrisiko. In Kombination mit einem guten Training und einer genügenden Erholungsphase, lässt sich bereits eine gute Prävention gegen Verletzungen schaffen. Zudem in punkto Training auf die jeweilige Belastungsgrenze des Spielers zu achten ist. Exzessive Sprints und die Überdehnung von Muskeln und Bändern können ebenfalls zu dauerhaften Schäden führen.
Ein Punkt, der heutzutage immer mehr in den Vordergrund rückt, ist der mentale Zustand des Spielers. Zwar ist die physiologische Konstitution beim Training immer wichtig, doch sofern es dem Fußballer nicht gut geht, bringt auch ein eingehendes Training nur wenig. Nachlässigkeit, eine niedrigere Konzentration und ein höheres Verletzungsrisiko sind die Folge.
Klappt es mit der richtigen Prävention ausnahmsweise doch mal nicht und es kommt zur Verletzung, ist eine entsprechende Regenerationszeit maßgeblich. Heutzutage lassen Trainer ihren Spitzenmännern zum Glück genügend Zeit.
Ein gutes Beispiel zeigte sich hier zuletzt bei Arjen Robben, der bereits im Februar 2019 für Aufsehen sorgte, weil er ständig beim Training des FC Bayern fehlte. Schließlich stellte sich heraus, dass er mit einer hartnäckigen Verletzung zwischen Becken und Schambein kämpft. Deshalb musste er über einen Großteil der letzten Saison hinweg aussetzen. Aktuell stellt sich bei ihm deshalb die Frage, ob es bei dem Verein eine Zukunft gibt. Seitens seines Trainers Mark Bommel hingegen hat er alle Möglichkeiten: „Er alleine entscheidet, wann es für ihn weitergeht. Wir geben ihm all die Zeit, die er benötigt.“
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