Wie viele Filme habt ihr in eurem Leben eigentlich schon gesehen? 100? 1000? Mit hoher Wahrscheinlichkeit auch weitaus mehr. Habt ihr euch aber dabei eigentlich einmal Gedanken darüber gemacht, wie viel Arbeit hinter der Produktion und Verwirklichung eines jeden Filmes steckt? Es gibt eine Vielzahl von Personen mit unterschiedlichsten Aufgaben, die zu der Realisierung eines Films beitragen. Diejenigen, die sozusagen hinter den Kulissen bleiben, sind auf jeden Fall weniger bekannt, dafür aber nicht weniger wichtig.
Wer von einer Karriere in dieser Branche träumt, sollte am besten sein Glück bzw. passende Einstiegsmöglichkeiten in Großstädten suchen. Nicht nur gibt es dort mehr Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, man hat meist auch mehr Opportunitäten Kontakte aufzubauen als in kleineren Städten. Und das ist in dieser Branche enorm wichtig. Nehmen wir beispielsweise Köln. Es gehört zu den attraktivsten Ausbildungsstandorten für Kreativberufe in Deutschland. Hier hat man außerdem auch vielfältige Chancen, nach der Ausbildung (oder auch ohne) ein Praktikum beim Film anzufangen. Nachher ist auch die Suche nach dem gewünschten Job in Köln dank Portalen wie Jobrapido erheblich vereinfacht. Heute möchten wir euch ein paar unbekanntere Filmberufe vorstellen, ohne die ein Film jedoch nicht zustande käme.
Der Geräuschemacher, oder auch Foley Artist genannt, erzeugt mit Hilfe von ausgewählten Requisiten alle Geräusche, die nicht mit der Sprache erzeugt werden. Im Film werden Bewegungen wie Schritte und unterschiedliche Aktionen der Schauspieler musikalisch unterstrichen. Früher musste der Geräuschemacher oftmals mehrere Geräusche zur gleichen Zeit aufnehmen. Heute können sie einzeln aufgenommen und dann vom Foleyeditor zusammengeschnitten werden. Eine enge Zusammenarbeit mit Sounddesignern und Geräuschetonmeistern ist sehr wichtig, um die passende Atmosphäre im Film zu schaffen. Es gibt keine spezielle Ausbildung zum Geräuschemacher, man lernt wie bei einer Lehre einfach von einem erfahrenen Geräuschemacher. Mit der Zeit legt sich dann jeder Foley Artist sein ganz individuelles Lager mit Gegenständen zu.
Um überhaupt einen Film drehen zu können, braucht man auch den passenden Drehort. Hier kommt der Locationscout zum Einsatz. Normalerweise verfügt jeder Locationsscout über ein Locationarchiv und kann deshalb oftmals passende Produktionsorte schnell ausfindig machen. Seine Arbeit beginnt mit dem Drehbuch oder Storyboard und endet bei Produktionsbeginn. Er arbeiten normalerweise selbstständig, steht aber in engen Kontakt mit Produktionsfirmen, Regisseuren, Fotografen und Autoren. Es gibt noch keine Ausbildung zum Locationsscout, meist handelt es sich um Quereinsteiger, die bereits bei Film und Fernsehen arbeiten. Zudem ist es von Vorteil ein gutes Textverständnis und Vorstellungsvermögen zu besitzen und mit den technischen Abläufen beim Fernsehen vertraut zu sein.
Mittlerweile reicht bei der Filmproduktion nicht mehr nur ein Kameramann aus, man braucht aufgrund fortschreitender Technologien einen spezialisierten Techniker, den Digital Imaging Technician (DIT). Er hilft dem Kamerateam mit der elektronischen Kamera und trägt grundlegend zu einem besseren Endergebnis bei. Es gibt zwar (noch) keine berufliche Ausbildung zum DIT, man sollte aber gute Kenntnisse im Bereich Kamera, Speichermedien, Optik, Farbenlehre und natürlich sehr gute Kenntnisse der Digitaltechnik besitzen.
Zu jedem Film braucht man selbstverständlich die passenden Schauspieler. Hier kommt der Casting Director ins Spiel. Er arbeitet beim Besetzungsprozess eng mit den Produzenten, Regisseuren und Produktionsleitern zusammen. Seine Aufgabe besteht darin, die Schauspieler mit dem Regisseur in Kontakt zu bringen, er selbst verschickt aber keine Drehbücher. Außerdem ist er es, der Besetzungsvorschläge macht und eine Vorauswahl trifft. Es bedarf keiner speziellen Ausbildung, man sollte jedoch eine sehr gute Kenntnis der Filmbranche besitzen und die Schauspielerszene gut kennen.
Viele Filme werden in unterschiedlichsten Ländern ausgestrahlt und meist synchronisiert. Auch in der Werbung spielt die Synchronisation eine große Rolle. Der Synchronsprecher hat ein Dialogbuch als Vorgabe, welches er aber anpassen kann. Er achtet vor allem auf den Lippenschluss und muss Hintergrundgeräusche, die störend wirken, vermeiden. Es bedarf einem hohen Schauspieltalent, da die Stimme und die Tonlage des Synchronsprechers die Gefühle des Schauspielers wiedergeben. Es gibt keine Ausbildung zum Synchronsprecher, man sollte jedoch (zumindest ein wenig) Erfahrung als Schauspieler mitbringen.
Bildquelle: pixabay.com