Die Warriors (1979) | Filmkritik

Die Warriors (1979)

Als der Spielfilm Die Warriors im Jahr 1979 in die Kinos kam, erhielt dieser eine FSK-Freigabe nicht unter 18 Jahren. Anschließend wurde sogar eine Jugendgefährdung festgestellt und der Film indiziert.

Das sind die Armeen der Nacht!

Mittlerweile genießt das Werk von Regisseur Walter Hill eine FSK 12-Kennzeichnung. Doch an Schlagkraft hat Die Warriors bis heute nicht verloren. 94 Minuten bedrohliche und düstere Atmosphäre saugen weiterhin den Zuschauer direkt hinein in die Welt der gefährlichen Bandenkriege.

© Paramount Entertainment

Ganz New York City wird von einer Vielzahl von Banden kontrolliert. Über 100 unterschiedliche Gruppierungen haben die Bezirke unter sich aufgeteilt und wachen über ihre Straßen. Doch gegen die Macht der Polizei können sie alleine wenig ausrichten.

Ein Ausweg. Eine Chance. Eine Nacht.

Eines Nachts ruft Gangsterboss Cyrus, der Anführer der gefürchteten Gramercy Riffs, die bedeutendsten Clans der Nachbarschaft zusammen. Jede Bande soll mit neun Mitgliedern und ohne Waffen zum genannten Treffpunkt kommen. Und tatsächlich finden sich im Neonlicht des Untergrunds von New York tausende Kriminelle zusammen.

Alle kleben sie an den Lippen von Cyrus während dieser seinen Plan vorstellt: Die Armee der Nacht zählt 100.000 Mann – fünfmal mehr als die Polizei. Gemeinsam können sie die Stadt übernehmen, wenn sie sich nur zusammentun. Cyrus will alle Banden vereinen, ihnen Bezirke zuweisen und Recht und Ordnung verbannen. Doch dann fällt ein Schuss inmitten der aufgeheizten Stimmung.

Cyrus ist tot. Und die Streetgang der Warriors wird zu Unrecht der Tat beschuldigt. Fortan kämpfen die Mitglieder der Warriors um ihr Leben, versuchen im Großstadtdschungel zu überleben und lernen, was Gemeinschaft bedeutet. Doch werden sie es zurück nach Coney Island schaffen oder den anderen Banden unterliegen?

Tatsächlich ist die gezeigte Gewalt des Kultfilms Die Warriors heutzutage nicht mehr der Rede wert. Aber dennoch schafft es der Film eine bedrückende, angespannte Stimmung aufzubauen, die über die gesamte Spielzeit anhält.

Ein Actionfilm im Comic-Gewand

Regisseur Walter Hill erschafft eine Welt der Bandenkriege mit realitätsnahen Untertönen, aber keine der Figuren aus der Welt, die sie bewohnen, fühlt sich jemals real an. Aufgrund der Kostüme und Settings erinnert Die Warriors an ein düsteres Comic, das es auf die Leinwand geschafft hat. Eine stilistische Entscheidung, die Hill ganz bewusst trifft und das Werk dadurch bis heute so interessant wirken lässt.

Die Figuren rennen im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Überleben. Und sie rennen und rennen. In etlichen Einstellungen sieht man als Zuschauer die Gruppe rund um Swan durch die Nacht streifen. Mal auf der Suche nach dem nächsten Zug, mal auf der Suche nach hübschen Frauen.

© Paramount Entertainment

Schauspielerisch sticht bei der wortkargen Szenerie kein Darsteller wirklich hervor. Michael Beck als Swan, James Remar als Ajax, Brian Tyler als Snow oder Deborah Van Valkenburgh in der Rolle der Mercy agieren dem Drehbuch entsprechend schweigsam.

Unschuldig auf der Flucht

Interessant ist vor allem die Darstellung der Dynamik innerhalb der Gang sowie die Brutalität gegenüber der Polizei. Hier hat der Film eine ebenso realistische wie sich zum Ende hin entfaltende Botschaft. Dazu gesellt sich ein elektrisierender Soundtrack von Barry De Vorzon, der die vorherrschende Gewalt und bedrückende Ausgangslage ideal untermauert.

Die Warriors wurden grundlos des Morden beschuldigt und als Zuschauer will man nur, dass sie sicher in Coney Island eintreffen. Doch wartet dort wirklich die friedliche Heimat auf sie? Seit dem 20. April 2023 gibt es den Klassiker der 1970er Jahre nun auch auf Blu-ray. Raffst du´s?

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Bildrechte: Paramount Entertainment

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