Ob Junkfoodfan oder Biogourmet: dem Hamburger kann mittlerweile fast jeder etwas abgewinnen. Er ist längst nicht mehr nur eine Frikadelle im Brötchen: er ist Lifestyle und Genuss und kommt heutzutage in jeder Form. Klassischer Hamburger, Cheeseburger, Ziegenkäse-Süßkartoffel-Burger oder Smoked-Salmon-Burger – der Variantenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt.
Doch woher kommt die legendäre Snackmahlzeit? Welche Geschichte steckt hinter ihrem Namen und wo begann die kulinarische Weltrevolution? Zum Heimkinostart von The Founder, dem Biopic über McDonald’s Entstehungsgeschichte, gehen wir diesen Fragen auf den Grund…
Der Hamburger ist wohl das bekannteste Schnellgericht der Welt. Die runden Brötchenhälften, in deren Mitte sich verschiedene Beläge befinden, sind ein würziger Gaumenschmaus und bei Kindern und Senioren gleichermaßen beliebt. Woher der Hamburger jedoch seinen Namen hat, ist umstritten. Sicher ist nur: mit ham – Englisch für Hinterschinken – hat das Ganze wie fälschlicherweise häufig angenommen nichts zu tun, denn klassischerweise ist ein Hamburger mit gebrutzeltem Rinderhack belegt.
Und simple Rinderhackfrikadellen sind schon seit Jahrhunderten ein wichtiger Teil der norddeutschen Hausmannskost. So findet man beispielsweise 1842 in einem US-amerikanischen Kochbuch das Gericht „Hamburger Steak“ für ein Steak aus Rinderhack. Kann es also sein, dass die Metropole an der Elbe dem beliebten Snack seinen Namen verlieh?
Schon lange bevor die ersten Einwanderer in die USA kamen, aß man in der Hansestadt „Rundstück warm“; ein Weizenbrötchen mit einer Scheibe heißen Braten. Der Vorfahre des heutigen Hamburgers?
Im 19. Jahrhundert entwickelten sich die Vereinigten Staaten, das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, zum beliebtesten Ziel deutscher Auswanderer. Auf den Schiffen, die einst die deutschen und nordischen Auswanderer von Hamburg über den Atlantik in die Neue Welt brachten, wurden Hacksteaks angeboten und praktischerweise in Brötchen serviert. So konnten sie gut und schnell gegessen werden. Auch im Hafen selbst packten die Arbeiter gerne ihr Hacksteak ins Brot und nahmen es als Vesper mit zur Arbeit. Die Idee des Fleischklopses im Brötchen wurde so über den Meeresweg in die USA transportiert.
Bei der Weltausstellung 1904 in St. Louis, USA wurden solche Hackfleischbrötchen als „Hamburg“ verkauft. Mitgebracht hatte sie damals der Texaner Fletcher Davis, dem einige Burgerfreunde auch heute noch als Erfinder des Hamburgers huldigen. Doch auch der aus Ohio stammende Frank Menches, der in Wisconsin lebende, jedoch in Hamburg, Deutschland geborene Charlie Negrin oder Oscar Bilby aus Oklahoma, der das Rinderhack im Brötchen von seiner deutschen Oma kannte, erheben Anspruch darauf die Erfinder des Imbisses zu sein.
Woher der Burger nun tatsächlich stammt, wird sich nie ganz klären lassen, aber all diese Geschichten zeigen vor allem eins: gebratenes Hacksteak war schon damals sehr begehrt und hat bis heute nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt.
In The Founder lernen wir nun wie der Hamburger von McDonald’s aus einem kleinen Burgerladen in San Bernardino die Welt eroberte und das Markenzeichen eines der weltweit einflussreichsten und umsatzstärksten Unternehmen wurde und was der clevere Milchskakevertreter Ray Kroc mit der Erfolgsgeschichte zu tun hat.
Der Vertreter für Milchshake-Mixer Ray Kroc (Michael Keaton) hat Anfang der 1950er Jahre nur äußert mäßige Erfolge vorzuweisen. Trotzdem gibt der charismatische Vollblutverkäufer nicht auf und träumt den amerikanischen Traum.
Als er zufällig von einem revolutionären Schnellrestaurant im kalifornischen San Bernardino hört, wittert er die Chance seines Lebens. Trotz anfänglichem Widerstand der Betreiber, der Brüder Mac (John Carroll Lynch) und Dick McDonald (Nick Offerman), gelingt es Ray durch Hartnäckigkeit und Raffinesse, die Franchise-Rechte zu erwerben. Doch bis daraus ein erfolgreiches Fast-Food-Imperium werden kann, muss Ray noch unzählige Hindernisse aus dem Weg räumen und unliebsame Entscheidungen treffen…