Freunde mit gewissen Vorzügen (2011) | Filmkritik

Freunde mit gewissen Vorzügen

Die junge New Yorker Headhunterin Jamie (Mila Kunis) überredet den aufstrebenden Art Director Dylan (Justin Timberlake), seinen Job bei einer kleinen Internetfirma in San Francisco zu kündigen und für das GQ-Magazin im Big Apple anzufangen.

Obwohl die Chemie zwischen den Beiden auf Anhieb stimmt, wollen sie keine feste Beziehung eingehen, da sie schlechte Erfahrungen mit ihren früheren Partnern gemacht haben und fortan kein Risiko mehr eingehen wollen. Daher beschließen sie lediglich als Freunde gemeinsam in New York zu leben. Doch so sehr sie auch auf eine feste Partnerschaft verzichten wollen, eine Kleinigkeit wollen Jamie und Dylan nicht aufgeben – den Sex. Kurzerhand beschließen sie Freunde mit gewissen Vorzügen zu werden. Sie versuchen eine Beziehung zu führen, in der es ausschließlich um Sex geht – bis ihnen dann doch die Gefühle in die Quere kommen…

Immer wieder kommt es vor, dass der Filmstadt Hollywood die Ideen ausgehen und zwei identisch wirkende Filme in einem kurzen Zeitraum auf den Kinoleinwänden laufen. Dieses Phänomen ist nun wieder eingetroffen. Wer ein Kinoticket für Freunde mit gewissen Vorzügen (Originaltitel: Friends with Benefits) löst, wird sich nach kurzer Zeit fragen müssen, ob er dieses Schauspiel nicht erst kürzlich unter dem Titel Freundschaft Plus mit Natalie Portman und Ashton Kutcher in den Hauptrollen zu Gesicht bekommen hat. Wie dem auch sei, als Vertretung begeben sich in der romantischen Komödie Freunde mit gewissen Vorzügen Mila Kunis und Justin Timberlake auf die Kinoleinwand.

Wie schon bei dem Pendant Freundschaft Plus und den meisten Filmen dieses Genres läuft die Geschichte nach dem klassischen Schema F ab und bietet rein inhaltlich wenig Gelegenheiten für frische Ideen. Dem Zuschauer werden die bekannten Probleme, Handlungsabläufe und das typische Hollywood-Ende präsentiert. Friede, Freude, Eierkuchen mit aufgewärmten Emotionen.

Was bei der romantischen Komödie aber doch noch einiges retten kann, ist das dynamische Duo, welches als Liebespaar wider Willen herhalten muss. Besonders Schauspielerin Mila Kunis überzeugt mit ihrem Charme und schnellem Mundwerk die Zuschauer. Die nötigen Sympathiepunkte für solch einen Film werden von ihr in Windeseile gewonnen. Justin Timberlake hingegen muss das Plappermaul öfters Mal bremsen, überzeugt aber mit einer glaubwürdigen Coolness und harmoniert dadurch optimal mit seiner Leinwandgefährtin. Insgesamt besitzen Beide eine glaubwürdige Chemie, die dem Zuschauer ohne Probleme mitreißt.

Neben den beiden Freunden mit gewissen Vorzügen, treten zudem noch Schauspieler Richard Jenkins als an Alzheimer erkrankter Vater von Dylan, Emma Stone und Andy Samberg als die Ex-Partner der Hauptakteure auf. Besonders hervorzuheben ist jedoch Woody Harrelson als schwuler Mitarbeiter Dylans, welcher in einer Szene Filmfans sogar mit einer Anspielung auf seinen Film Weiße Jungs bringen’s nicht von 1992 in Gedanken schweben lässt. Alle Nebenrollen beschränken sich jedoch auf einen recht kleinen Anteil im Film und überlassen größtenteils Mila Kunis und Justin Timberlake das Spielfeld.

Für ein nettes Detail am Rande sorgt dann noch der Film-im-Film mit How I Met Your Mother-Star Jason Segel und Rashida Jones, welche als filmreifes Liebespaar in Szene gesetzt werden und den beiden Hauptakteuren immer wieder humorvoll das Leben versüßen. Alles in allem ist Freunde mit gewissen Vorzügen eine solide RomCom, die im Gegensatz zu Freundschaft Plus bei den männlichen Zuschauern mit etwas mehr nackter Haut punkten kann, aber ansonsten das brave Hollywood-Rezept nachkocht. Als Fan des Genres muss man sich lediglich die Frage stellen, ob man mit Mila Kunis und Justin Timberlake das aufgeweckte New York erkunden möchte oder ob man lieber bei Natalie Portman und Ashton Kutcher mitfiebert.

Regie: Will Gluck
Drehbuch: Keith Merryman, David A. Newman, Will Gluck, Harley Peyton
Musik: Halli Cauthery
Schauspieler: Mila Kunis, Justin Timberlake, Patricia Clarkson, Jenna Elfman, Bryan Greenberg, Richard Jenkins, Woody Harrelson

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