Eingemauert (2009) | Filmkritik

Eingemauert

Sam Walczak (Mischa Barton) hat gerade ihren Abschluss geschafft und will als Diplom-Ingenieuren in das Abrissunternehmen ihres Vaters einsteigen. Anlässlich ihrer Abschlussfeier, überreicht ihr der stolze Vater ein Geschenk. Sie darf ihren ersten Abriss planen und die Sprengung überwachen. Sollte die Arbeit ohne Probleme laufen, will ihr Vater sie als Partnerin in das Familiengeschäft übernehmen. Natürlich nimmt Sam diesen Auftrag an und begibt sich zum Malestrazza Building, welches nach seinem Architekten benannt ist.

Mitten im Nirgendwo angekommen, muss Sam feststellen, dass das abzureißende Gebäude noch von einigen Personen bewohnt wird. Begrüßt wird sie von der Hausmeistern Mary (Deborah Unger), die zusammen mit ihrem Sohn Jimmy (Cameron Bright) das Gebäude in Stand hält. Außerdem erhält sie die Warnung, dass der 8. Stock, sowie das Dach des Gebäudes zu unsicher sind und sie sich von diesen Etagen fernhalten soll.

Unbeeindruckt von der schaurigen Aura des Malestrazza Building, beginnt Sam mit ihrer Arbeit und der Vermessung des Gebäudes. Doch als sie auf die restlichen Einwohner des gespenstischen Bauwerkes trifft, erfährt sie die tragische Geschichte, welche hinter dem imposanten Werk von Architekt Malestrazza steckt.

Vor über 15 Jahren wurden 16 Leichen in dem Haus gefunden. Alle wurden einbetoniert in den Wänden. Erst das Verschwinden eines jungen Mädchens führte die Polizei zum Tatort. Doch als man den verdächtigen Täter stellen wollte, war dieser spurlos verschwunden. Als Sam ihre Arbeit weiterführen will, scheint etwas Seltsames in dem Gebäude vorzugehen. Allein in dem riesigen Anwesen versucht Sam das Geheimnis um das Malestrazza Building zu enthüllen.

Als „gruseligster Horror-Thriller des Jahres“ wird der Straight-to-DVD-Film von Regisseur Gilles Paquet-Brenner auf der Rückseite der DVD und Blu-Ray beworben. Das solch Eigenwerbung in den meisten Fällen weniger hält als sie verspricht, sollte weitläufig bekannt sein. Doch bei Eingemauert (Originaltitel: Walled In) muss man nach 100 Minuten Laufzeit ernüchtern feststellen, dass einem kein Horrorfilm im eigentlichen Sinne geboten wurde.

Basierend auf dem französischen Roman „Les Emmurés“ von Serge Brussolo begegnet uns in der Hauptrolle der Sam Walczak die Schauspielerin Mischa Barton. Diese feierte einst größere Erfolge in der US-amerikanischen Fernsehserie O.C., California, wo sie als braungebranntes High-Society-Girl drei Staffeln lang die Rolle der Marissa Cooper aus Newport Beach verkörperte.

Nach ihrem Ausstieg im Jahr 2006 folgte jedoch der Abstieg ihrer Karriere. In den Medien war sie nur noch präsent durch Aufreger wie Fahrens ohne gültigen Führerschein, Alkoholeinfluss am Steuer und Drogenbesitzes. Der geplante Erfolg auf der Kinoleinwand blieb aus. Mit ihrer Leistung in Eingemauert wird sie ihrer Karriere sehr wahrscheinlich auch keinen neuen Aufschwung liefern können, denn ihr meist emotionsloses Schauspielen hilft dem Film keineswegs weiter.

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Etwas überzeugender, aber auch nicht mehr als solide, agiert der junge Schauspieler Cameron Bright in der Rolle des Jimmys. Dieser dürfte dem ein oder anderen aus Filmen wie X-Men: Der letzte Widerstand oder New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde bekannt sein, in denen er in kleineren Rollen zu sehen war. Aber auch für ihn wird Eingemauert nicht den Durchbruch bedeuten.

Neben den schwachen Schauspieler ist es nämlich das ermüdende Drehbuch des Films, welches jeden Anflug von Spannung bereits im Keim erstickt. Während der Beginn von Eingemauert noch auf einen atmosphärisches Horrorthriller hoffen lässt und das Setting eines baufälligen Gebäudes, indem eine junge Frau alleine mit einigen Fremden standhalten muss, viele atemlose Momente verspricht, schlägt das Drehbuch immer den falschen Weg ein. Es gibt immer wieder Möglichkeiten einen interessanten Handlungsstrang einzuschlagen, welche in der Geschichte aber ausnahmslos ignoriert werden.

Alles in allem hat Eingemauert als Horrorfilm auf ganzer Linie versagt. Es gibt nicht einen Schreckmoment, die anfangs aufgebaute Spannung wird mit dem Auftauchen von Sams Freund komplett zerstört und als Folge davon dümpelt der Rest des Films farblos vor sich hin.

Regie: Kevin DeWalt
Drehbuch: Serge Brussolo, Gilles Paquet-Brenner
Musik: David Kristian
Schauspieler: Mischa Barton, Cameron Bright, Deborah Kara Unger

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