Fünf grundverschiedene Jugendliche treffen sich zum unverbindlichen Chat – William, Eva, Jim, Emily und Mo. Schon bald übernimmt William jedoch das Ruder und durch eine freundliche und interessierte Art schafft er es, jedem Mitglied des Chatrooms ihre dunkelsten Geheimnisse zu entlocken.
Doch nicht nur Eva, Jim, Emily und Mo haben mit ihren persönlichen Geheimnissen zu kämpfen, auch Anführer William hat einige Leichen im Keller verborgen. Dies ist auch der Grund warum sich William immer intensiver mit dem Außenseiter der Gruppe Jim befasst. Die Anonymität und Sicherheit des Chatrooms verliert schon bald ihre Wirksamkeit und das wahre Leben der fünf Chatter gerät in den Mittelpunkt.
Mit seinen J-Horrorfilmen Ringu und der Fortsetzung Ringu 2 sorgte der japanische Regisseur Hideo Nakata bereits in den Jahren 1998 und 1999 für Angst und Schrecken bei seinem Publikum. Sein britischer Thriller Chatroom präsentiert dem Zuschauer nun eine komplett andere Bedrohung, welche aber nicht weniger gefährlich ist.
In Zeiten von Facebook, Twitter und vielen weiteren sozialen Netzwerken bewegt sich der Mensch bedenkenlos und unvorsichtig in der virtuellen Welt. Man gibt persönliche Geheimnisse von sich preis, die einem im realen Leben nie über die Lippen kommen würde, doch auch im Netz können diese Informationen eine schreckliche Entwicklung mit sich bringen.
Im Mittelpunkt von Chatroom stehen fünf grundverschiedene Teenager, welche im Chat zufällig aufeinander treffen. Im Dunklen verbergen sie jedoch alle ihre kleinen Geheimnisse, welche im Chat langsam aber sicher ans Tageslicht gelangen. Drahtzieher hinter allem ist William, welcher selbst eine dunkle Vergangenheit besitzt.
Gespielt wird dieser Marionettenspieler von Schauspieler Aaron Johnson, welcher einigen durch seine Hauptrolle in der Superheldenkomödie Kick-Ass bekannt sein dürfte. In Chatroom spielt er jedoch nicht den etwas nerdigen Außenseiter, sondern übernimmt eine deutlich ernstere Position und spielt den von Gewalt besessenen William und diese Rolle meistert er über die komplette Spiellänge. Der restliche Cast wird leider weniger tiefgründig eingeführt und Charaktere tauchen teilweise über längere Zeiträume komplett ab und geraten dadurch leicht in Vergessenheit.
Visuell kann Chatroom mit einer einfallsreichen Ideenvielfalt überzeugen. Die digitalen Schauplätze des Chats werden im Film als reale Zimmer dargestellt, in denen sich die Leute von Angesicht zu Angesicht unterhalten. In einem rasanten Tempo wird der Zuschauer immer wieder aus der realen Welt in die Welt der Daten gezogen und erlebt, wie hemmungslos die Nutzer im Internet miteinander umgehen.Die anfangs farbenfrohen Chaträume weichen schon bald den düsteren und bedrohlichen Grauzonen des Netzes.
In diesem Wirrwarr aus Daten werden die Charaktere aus Chatroom mit ihren geheimen Krisen konfrontiert. Die verborgensten Perversionen, die zermürbende Identitätskrise und die erwachenden Selbstmordgedanken finden ihren Platz in der Welt des Chats.
Am Ende kann man sich als Beobachter nur die Frage stellen, welche privaten Daten von einem selbst bereits im Netz umherschwirren und wer Zugriff auf die dunkelsten Geheimnisse hat.