Speed Racer (2008) | Filmkritik

Speed Racer (Emile Hirsch) ist 18 Jahre alt und komplett vernarrt in den Rennsport. Diese Leidenschaft liegt in der Familie, denn seine Eltern Pops (John Goodman) und Mom (Susan Sarandon) betreiben die unabhängige Firma „Racer Motors“, bei der auch Speeds jüngerer Bruder Spritle (Paulie Litt), der Mechaniker Sparky (Kick Gurry) und Freundin Trixie (Christina Ricci) eingebunden sind.

Schon in jüngsten Jahren himmelte Speed seinen älteren Bruder Rex Racer (Scott Porter) an, welcher als Rennfahrer seinen Traum lebt. Doch nachdem sich herausstellte, dass Rex bei seinen Rennen betrogen hat, war seine Karriere zerstört. Bei der Casa Cristo 5000, die für ihre unfairen und brutalen Fahrer bekannt ist, kam es zu einem tragischen Unfall bei dem Rex starb. Doch Speed Racer kehrte dem Rennsport nicht den Rücken und eroberte künftig mit dem Mach 5 seines Bruders die Rennstraßen.

Arnold Royalton (Roger Allam), Inhaber der Firma Royalton Industries, ist nicht entgangen wie Speed den Sport dominiert und bietet ihm einen erstaunlichen Vertrag an, wenn der junge Fahrer für das Team von Royalton fährt. Nach einigem Überlegen lehnt Speed dies jedoch ab, da schon sein Vater misstrauisch gegenüber machthungrigen Konzernen war.

Verärgert schmeißt Arnold Royalton Speed aus seinem Büro und droht ihm, dass er in Zukunft kein weiteres Rennen mehr ohne Zwischenfälle fahren und auch die Firma seiner Eltern Probleme ernten wird. Tatsächlich trifft beides ein und die Familie Racer steht vor jeder Menge Problemen. Doch sie wollen den Rennsport nicht aufgeben und stellen sich dem mächtigen Royalton entgegen.

Die Wachowski-Geschwister Larry und Andy haben mit ihrem Science-Fiction-Film Matrix die Filmwelt prägend geändert. Mit der Adaption der Anime-Serie Speed Racer aus den 1960er-Jahren konnte das Regisseur-Duo die Kritiker und das Massenpublikum jedoch nicht erneut überzeugen. Dabei kreierten sie dessen ungeachtet ein wirklich spektakuläres Werk.

Die Serie Speed Racer ist die amerikanische Version der japanischen Zeichentrickserie Mach Go Go Go und war die erste jemals im deutschen Fernsehen ausgestrahlte Anime-Serie. Wie auch der Film handelt die Anime-Serie über einen jungen Rennfahrer und seine verrückte Familie zu der ebenfalls ein Schimpanse gehört.

Diese verrückten und ausgefallenen Elemente wollten die Wachowski-Geschwister auch in ihrer Realverfilmung unterbringen. Dabei entstand ein Mix aus Film und Anime, der mit bunten und chaotischen Einfällen zu überzeugen weiß.

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Freunde der animierten Kunst werden an vielen kleinen Details ihre Freude haben, denn Speed Racer wirkt wie eine Mischung aus Videospiel und Film. Bunt, witzig und vor allem rasant. Auf Grund des niedrigen Bekanntheitsgrades und der Mainstream untauglichen Gestaltungen war es leider abzusehen, dass der größte Teil der Zuschauer keinen Draht zu dem Film entwickeln kann und der kommerzielle Erfolg blieb somit aus.

Auch bei den Schauspielern wollte man nahe an der Vorlage bleiben und die Ähnlichkeiten zur Anime-Serie sind wirklich sehenswert. In der Hauptrolle des Speed Racer begegnet uns Schauspieler Emile Hirsch (The Girl Next Door), welcher nicht nur optisch die Rolle optimal besetzt, sondern auch schauspielerisch einwandfrei agiert.

Aber auch die Nebenrollen trumpfen mit einer anständigen Besetzung auf. Zur Familie der Racers gehören unter anderem John Goodman (Roseanne) und Susan Sarandon (Thelma & Louise), welche als Eltern des Rennfahrers auf der Leinwand beeindrucken. Lediglich Christina Ricci als Freundin Trixie bleibt in ihrer Rolle etwas blass.

Da der Film zu Teilen im Potsdamer Filmstudio Babelsberg sowie an einigen Außensets in Berlin gedreht wurde, haben auch einige deutsche Schauspieler einen kleinen Auftritt im Film. Cosma Shiva Hagen und Moritz Bleibtreu haben als Fahrer, sowie Benno Fürmann als Inspektor Detektor, kleinere Rollen in Speed Racer übernommen.

Am Ende schaffte es der Film leider nicht einmal seine Produktionskosten einzuspielen und gilt somit hollywoodtypisch und finanziell als Flop. Trotzdem ist Speed Racer keinesfalls ein Reinfall, denn für alle, die sich für Anime-Umsetzungungen begeistern können, bietet er einzigartige Unterhaltung.

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