Book Club – Das Beste kommt noch (2018) | Filmkritik

Anastasia Steele und Christian Grey haben seit 2011 für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt. Damals veröffentlichte die britische Autorin Erika Leonard den ersten Teil der erotischen Roman-Trilogie Shades of Grey. 2015 manifestierten sich die geschriebenen Worte auf der Kinoleinwand mit Dakota Johnson und Jamie Dornan in den Hauptrollen.

Das nächste Kapitel ist immer das beste

Und gerade als man dachte, dass die handzahmen Erotikwerke ein Ende ihrer Popularität erreicht haben, veröffentlicht Regisseur Bill Holderman das Werk Book Club – Das Beste kommt noch, in dem vier ältere Damen ihren zweiten Frühling erleben und dank Shades of Grey noch einmal die Liebe in ihr Leben holen wollen.

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Die vier Freundinnen Vivian (Jane Fonda), Diane (Diane Keaton), Carol (Mary Steenburgen) und Sharon (Candice Bergen) kennen sich schon ihr halbes Leben und sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Nun sind sie allesamt über 60 und stehen eigentlich recht erfolgreich im Leben da.

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In ihrem monatlich stattfindenden Buchclub treffen sich die Vier, um bei jeder Menge Wein über alle möglichen Themen zu reden, nur um Männer und Sex geht es dabei zumeist nicht mehr. Doch dies ändert sich schlagartig, als Vivian ihren Freundinnen das neue Buch vorstellt, dass sie gerade liest: Den Sado-Maso-Bestseller Fifty Shades of Grey von E.L. James.

Die erotische Lektüre sorgt dafür, dass das Liebesleben der vier Damen im besten Alter gewaltig in Schwung kommt und eine Reihe von romantischen Abenteuern ihren Lauf nehmen. Aber finden sich Vivien und ihre Freundinnen überhaupt noch in der Dating-Welt zurecht und wonach wird eigentlich gesucht: nach der wahren Liebe oder nach einem schnellen Blind Date mit aufregendem Ausgang?

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Am ehesten lässt sich die romantische Komödie Book Club wohl als Ü60 Sex and the City bezeichnen. Vier Freundinnen treffen sich immer wieder, um gemeinsam zahlreiche Flaschen Wein zu vernichten und dabei über die Männerwelt zu philosophieren. Dafür den Roman Shades of Grey als Aufhänger zu nehmen, wird nur kurz thematisiert und dient anschließend als Vorlage für zwei, drei kleinere Gags.

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Inhaltlich verläuft das Werk wie nahezu jeder Rom-Com-Film dieser Machart – nur auf Grund des hohen Alters etwas langsamer. Und auch wenn mit Bill Holderman ein recht unbekannter Name hinter der Kamera Platz nimmt, lässt sich die Schauspielgruppe vor der Linse namhaft aufzählen.

Mit dem ehemaligen Sexsymbol und Charakterdarstellerin Jane Fonda (Klute), Diane Keaton (Der Pate-Trilogie,) und Mary Steenburgen (Melvin und Howard) stehen gleich drei Oscar-Gewinnerinnen im Mittelpunkt des Films und auch Candice Bergen (Das Wiegenlied vom Totschlag) ist durchaus keine Unbekannte.

Allzu viel Ernsthaftigkeit und Tiefe dürfen die vier Frauen ihren Rollen jedoch nicht verleihen und agieren eher munter aufgelegt und auf der Suche nach etwas Liebe. Dabei schneidet Book Club nicht wirklich innovative Ideen an und konfrontiert die vier Frauen vorwiegend mit technischen Problemen bei Dating-Apps, aufdringlichen Männern und einer heimlichen Viagra im Drink des Ehemanns.

Die Tatsache, dass am Ende jede Figur ihr persönliches Happy End erhält ist ebenso wenig überraschend wie der gesamte Verlauf der 103 Minuten Spielzeit. Book Club – Das Beste kommt noch riskiert nichts und hält sich durchgehend in sicheren Gewässern auf. Somit tut der Film keinem weh, ist aber auch nach der Sichtung in Kürze wieder aus den Köpfen verschwunden.

Aber wer weiß, ob nicht Vivian mal wieder einen versauten Schmöker zum monatlichen Buchtreffen mitbringt und ihre Freundinnen bereit sind für ein weiteres Abenteuer.

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