The Book of Eli (2010) | Filmkritik

The Book of Eli

Dreißig Jahre nach einem apokalyptischen Krieg wandert der einsame Eli (Denzel Washington) zu Fuß durch die USA, immer in Richtung Westen. Trotz seiner ruhigen Erscheinung besitzt er untypische Überlebenskünste und Kampffähigkeiten, mit welchen er auflauernde Banditen auf Abstand hält. Auf der Suche nach einer Wasserquelle, gelangt er in eine kleine, brüchige Stadt. Dort besitzt Carnegie (Gary Oldman) eine Bar und kontrolliert die Einwohner der Stadt.

Seit Jahren sendet er seine Lakaien aus, ihm ein bestimmtes Buch zu suchen, bisher jedoch ohne Erfolg. Als es in der Bar, zwischen Eli und einigen Biker, zu einem Streit kommt, bemerkt Carnegie, dass Eli ein „Mann aus der alten Welt“ ist und lesen kann, was in der postapokalyptischen Welt nicht mehr vielen vertraut ist. Also bietet er Eli an, für ihn zu arbeiten und lässt ihm eine Nacht Bedenkzeit. Um seine Entscheidung zu beeinflussen, soll ihn Solara (Mila Kunis) verführen. Diese wird, zusammen mit ihrer blinden Mutter, von Carnegie festgehalten. Am nächsten Tag erfährt dieser, dass Eli ein Exemplar der Bibel, das Buch welches er schon so lange gesucht hat, weil alle Kopien nach der Apokalypse zerstört wurden, besitzt.

Als Eli seine Reise am nächsten Tag fortsetzen möchte, versuchen ihn Carnegie und seine Männer zu stoppen. Eli tötet alle Angreifer und verwundet Carnegie am Bein. Nur Solara schafft es ihm zu folgen und überredet ihn, dass sie ihn begleitet darf, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie ihm eine Wasserquelle zeigt. Zusammen setzen sie ihren Weg fort und laufen immer weiter Richtung Westen, um die Bibel dort in Sicherheit zu bringen. Carnegie verfolgt sie aber weiterhin mit seinen Söldnern, um die Bibel für seine Absichten zu missbrauchen.

Die Regisseure Albert und Allen Hughes (From Hell) schaffen mit The Book of Eli einen Endzeitfilm, welcher durchgehend eine kühle, aber doch atemberaubende Atmosphäre erzeugt. Die ausgestorbene Welt wirkt, mit Hilfe von CGI-Landschaften, wie eine staubige und verödete Welt direkt nach einem Weltuntergang und erscheint in satten Grau-und Brauntönen, welche nicht perfekter passen könnten. Zusammen mit einer gezielten und einschlägigen Beleuchtung wird der Zuschauer so sofort von der unendlichen Zerstörung und Kargheit, welche seit dem Krieg herrscht, konfrontiert.

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Im Vordergrund der Story steht Denzel Washington, welcher den einsamen, schweigsamen Wanderer Eli, trotz weniger emotionalen Szenen, überzeugend darstellt. Ebenso überzeugend ist Gary Oldmann als Bösewicht, welcher zusammen mit Ray Stevenson erbarmungslos die Verfolgung leitet. Lediglich Mila Kunis blüht in ihrer Rolle als neugierige Solaris nicht auf und verschwindet eher im Hintergrund der Geschichte.

Ohne große Erklärung wird der Zuschauer in die Geschichte hineingeworfen und erfährt in dem 118–minütigem Film nicht alle Antworten auf die auftretenden Fragen, da ebenso schnell wie der Anfang auch die Auflösung am Ende abgehandelt wird. So wird wenig über den genauen Grund der Apokalypse, den Hintergründen zu den einzelnen Personen oder der aktuellen Weltsituation erzählt.

Trotzdem bleibt die Idee eines Kreuzzuges zur Rettung der letzten, verbliebenen Bibel spannend und ebenso der dramatisch dargestellte Gedanke des christlichen Glaubens als Anfang und Ende der Welt. Die brutal in Szene gesetzten Kampfeinlagen könnten vielleicht einige Zuschauer abschrecken, verdeutlichen aber gerade die Gewalt, mit der in einer Welt, in welcher nur der stärkste überlebt, umgegangen werden muss. Insgesamt schafft es der Film leider nicht zu einem Meisterwerk, da es doch an vielen Kleinigkeiten hapert und besonders das Ende ein wenig bitter aufstößt. Im Endeffekt ist The Book of Eli aber noch immer mehr als sehenswert und zeigt erneut einen Dancel Washington in Bestleistung.

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2 Kommentare

Broken_Psycho 26. Mai 2010 - 16:32
Nachdem das Ende der Geschichte aufgelöst wurde, wurde dem Zuschauer einiges klar. Mir persönlich war zum Schluss zu viel Religion und Wichtigtuereri der Christentums. Am besten ist den Machern des Films die Atmosphäre gelungen. Diese düstere Weltuntergangsstimmung hätte jedoch in meinen Augen zu einer veränderten Storyline ohne so viel Religion besser gepasst. Aber im Groben und Ganzen ist der Film zu empfehlen. Besonders die "Fight-Szenen" :D
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