Bright (2017) | Filmkritik

Daryl Ward (Will Smith) ist ein afro-amerikanischer Polizist in Los Angeles. Er muss sich in einer Welt mit Orks, Elfen und Feen umherschlagen und ist sich unsicher, ob der Ork Nick Jakoby (Joel Edgerton) ein geeigneter Polizist an seiner Seite ist.

Die Orks haben in der Stadt einen schlechten Ruf, da sie meist kriminell und skrupellos sind. Eines Nachts wird das ungleiche Duo zu einem Wohnblock gerufen, wo sie eine mysteriöse Entdeckung machen. Die Polizisten finden eine junge Frau namens Tikka (Lucy Fry), die im Besitz eines Zauberstabes ist.

Die Anwendung von Magie ist jedoch in der Welt höchst illegal, da sie eine immense Gefahr darstellt und kann nur von sehr wenigen Personen überhaupt ausgeübt werden. Die, die einen derart mächtigen Zauberstab benutzen können, werden Brights genannt. Ward und Jakoby sind nun in einer sehr gefährlichen Situation, da jeder in der ganzen Stadt das mysteriöse Relikt haben möchte. Wirklich jeder!

Bright ist ein US-amerikanischer Fantasy-Film, der im Jahr 2017 kurz vor Weihnachten auf dem Streamingdienst Netflix erschien. Die Regie übernahm David Ayer, der sich in Hollywood einen Namen als Experte für Cop-Filme gemacht hat.

Einige namhafte Kinofilme von Ayer als Drehbuchautor und Regisseur sind Training Day, Street Kings und End of Watch. Das Drehbuch zu Bright wurde von Max Landis, dem Sohn von John Landis (Der Prinz aus Zumunda), verfasst.

Die Erwartungshaltung an diesen Film war sicherlich einigermaßen hoch, da mit Ayer ein erfahrener Spezialist aus dem Gebiet verpflichtet wurde und Max Landis eine sympathische und kreative Idee auf Basis des Shadowrun Universums erschuf. Leider ist es ihnen nicht gelungen, diese Idee einer Welt mit verschiedenen Kreaturen, die in Co-Existenz leben, umzusetzen.

Dies ist zum Einen dem Regisseur Ayer geschuldet, der nach dem misslungenen Film Suicide Squad seinen aktuellen Trend fortsetzt und wieder einmal unter Beweis stellt, dass er seine Fähigkeiten als Regisseur über die letzten Jahre verloren hat.

Des Weiteren fehlt die Genauigkeit, den wichtigen Figuren Zeit zu geben, um ihre Rollen zu entfalten. Diese Zeit wird mitunter damit vergeudet, um jeglichen Hauch aufkommender Tiefe mit sinnlosem und unglaubwürdigem Dauergeballer zu unterbinden. Es ist unbegreiflich, warum diese Genauigkeit fehlt. Zum Anderen fehlt es dem Drehbuch von Max Landis, der zuvor auch das Drehbuch zu American Ultra beisteuerte, eine klare Struktur der Handlungsabläufe.

Bright wirkt mit zunehmender Laufzeit so, als hätte die Produktion unter einem gewissen zeitlichen Druck gestanden, sodass Ayer und Landis keine Zeit mehr hatten sich einen klaren Ablauf und eine genaue Zielsetzung zu überlegen. Dennoch bietet die Welt, die mit üblichen Fantasy-Elementen bestückt ist, großes Potenzial, um eine kreative und neue Geschichte in die große Welt der Filme aufzunehmen. Warum aus der großartigen Fantasy-Basis jedoch ein Cop-Film entstehen musste, ist mehr als fraglich.

Bei dieser Produktion hätten einige Elemente schlicht und einfach nicht vorkommen sollen, damit der Zuschauer nicht völlig überladen vor dem Fernseher hockt und nicht so recht weiß, wer jetzt eigentlich was genau will. Kurzum wäre weniger in diesem Falle mehr gewesen. Von den Schauspielern ist Will Smith hervorzuheben, der seiner Figur wie gewohnt Glaubwürdigkeit schenkt und mit typischer Bad Boys-Manier das Geschehen und den Humor an sich reißt. Allerdings bleibt sein Charakter ungewohnt flach und seine innere Skepsis bezüglich Orks als Polizisten wird kaum ausgeführt.

Joel Edgerton liefert eine akzeptable Leistung ab, ohne jedoch vollkommen herauszustechen, steckt er den gesamten Film über doch hinter einer Orc-Maske. Die visuelle Herangehensweise des Werkes ist sehr gering gehalten. Es wirkt so, als ob Los Angeles mit einigen kleinen Details zu einer Fantasy-Welt umgestaltet wurde und nicht, als ob wirklich eine neue Welt entstanden wäre. Ein kleines visuelles Ereignis ist die pompöse Welt der Elfen, deren Luxus jedoch auf eine Art und Weise dargestellt wurde, die einzig für Kopfschütteln sorgt.

Insgesamt ist Bright lediglich der Versuch, eine beliebte und herausragende Basis in einem Film einzubauen, doch hapert es gewaltig an einer klaren Struktur und zielführender Regie. Eine Fortsetzung wurde bereits bestätigt und hoffentlich nutzen Regisseur und Drehbuchautor dann das Potenzial des phantastischen Shadowrun-Universums besser.

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