Die Pute von Panem – The Starving Games (2013) | Filmkritik

Die Pute von Panem – The Starving Games

Kantmiss Evershot wohnt in Distrikt 12. Um ihre Familie an diesem ärmlichen Ort am Leben zu erhalten, streift sie immer wieder, bewaffnet mit ihrem Bogen, durch die dichten Wälder.

Doch Armut und Hunger sind nicht die einzigen Übel, mit welchen sich die Bewohner herumschlagen müssen. Jedes Jahr findet das dickste TV-Event des Landes statt: Die Starving Games!

Bei diesem Ereignis lässt der bösartige Präsident Snowball Jugendliche um Leben und Tod kämpfen.

Das Los der 75. Spiele fällt ausgerechnet auf Kantmiss‘ kleine Schwester. Nach einem kurzen Dackelblick dieser meldet sich jedoch Kantmiss freiwillig und auch Peeta Mellark zieht freiwillig in die Schlacht.

Fest entschlossen wollen sie um ihr Überleben kämpfen und die Preise einheimsen, die immerhin aus einer halb aufgegessenen Gurke sowie einem Gutschein für ein Sandwich bestehen.

Gemeinsam macht sich das ungleiche Duo auf in ein wildes Abenteuer: Mögen die wahren Spiele beginnen!

Das Regisseur-Duo Jason Friedberg und Aaron Seltze ist seit Jahren bekannt für ihren derben Humor. Alles fing amüsant an mit Scary Movie im Jahr 2000, bei dem beide als Drehbuchautoren mitwirkten. Es folgten weniger unterhaltsame Werke wie Date Movie (2006) und Fantastic Movie (2007).

Irgendwann begann dann das Desaster. Anstatt eine Vielzahl von Filmen wahllos durch den Kakao zu ziehen und eine halbwegs ansprechende Story zu verkaufen, wurden einzelne Filme parodiert. Meine Frau, die Spartaner und ich, einer Parodie auf 300, und Beileid: Biss zum Abendbrot waren nur noch eine humorlose Ansammlung schlechter Gags.

Mit Die Pute von Panem – The Starving Games wurde nun das nächste Franchise in Angriff genommen und der Pfeil von Kantmiss Evershot traf alles andere als ins Schwarze.

Natürlich werden wieder viele Werke wie The Expendables 2, Marvel’s The Avengers, Harry Potter, Avatar – Aufbruch nach Pandora oder Der Hobbit – Eine unerwartete Reise auf die Schippe genommen, aber den Kern bildet weitestgehend das erfolgreiche Teenie-Franchise Die Tribute von Panem.

Schon bei den Namen der Figuren wird deutlich, welche Banalität uns erwartet: Aus Katniss Everdeen wird Kantmiss Evershot, aus Peeta Mellark wird Peter Malarkey, aus Präsident Snow wird Präsident Snowballs und aus Gale wird Dale…

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Die Geschichte verläuft ähnlich dem Original, wobei man sich eher auf die entscheidenden Szenen fokussiert hat und der Rest gnadenlos gestrichen wurde. Schließlich muss man ja die Kosten so niedrig wie möglich halten und viele Zuschauer waren sicherlich dankbar für eine kurze Laufzeit von nur 83 Minuten.

Eine Neuerung in dem Film ist die Tatsache, dass man verstärkt auf bekannte Internetvideos setzt und diese als Original in das Werk mischt. Dies wirkt jedoch eher wie eine Faulheit der Regisseure und der Zuschauer nimmt das Material als verstörenden Fremdkörper wahr.

Die niedrigen Kosten sieht man dem Szenenbild, den Kostümen und den Effekten zu jeder Zeit an. Optisch und inhaltlich kann man das Werk als einen einzigen Reinfall bezeichnen. Lediglich die wackelige Kameraführung aus Die Tribute von Panem – The Hunger Games wurden parodierenden gekonnt übernommen. Hierbei muss man sich jedoch fragen, ob dies wirklich beabsichtigt war oder der Kameramann einfach keine Motivation beim Dreh hatte.

Die Schauspieler sind ebenso blass und trocken wie die Witze. Die Britin Maiara Walsh sah man unter anderem in Girls Club 2 – Vorsicht bissig! oder in der Serie Desperate Housewives. Als Titelheldin führt sie den Zuschauer auch konsequent durch den Film. Alle anderen Darsteller, darunter auch Cody Christian (Pretty Little Liars) als Peter, sind ebenso nebensächlich wie die Handlung des Films.

Die Gags werden zwar wieder im Minutentakt geliefert, doch zünden nur die wenigstens davon…wenn überhaupt ein funktionierender dabei ist. Die Pute von Panem – The Starving Games enttäuscht den Zuschauer eigentlich nicht, da man im Vorfeld weiß auf was man sich einlässt. Die kleine Zielgruppe, die mit Tränen in den Augen den Kinosaal verlässt, wird ihren Spaß haben und die restlichen Kinogänger sind selbst schuld.

Regie: Jason Friedberg, Aaron Seltzer
Drehbuch: Jason Friedberg, Aaron Seltzer
Musik: Timothy Michael Wynn
Darsteller: Maiara Walsh, Cody Christian, Brant Daugherty, Lauren Bowles, Diedrich Bader

Handlung:

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