Glorreich mit vielen Preisen ging das 32. Filmfest München gestern zu Ende.
Den letzten Film den ich mir Freitag angesehen habe, war der CineVision-Teilnehmer Everything We Loved, Spielfilmdebüt von Max Currie. Im wunderschönen Neuseeland sind Magier Charlie (Brett Stewart) und seine Frau und Assistentin Angela (Sia Trokenheim) auf Tournee.
Ihr berufliches und privates Glück zerbricht nach dem Tod ihres Sohnes Hugo. Als Angela zu Charlie zurückkehrt, hat er eine Überraschung für sie parat – einen entführten fünfjährigen als Ersatz für ihren Sohn. Ein Akt der Selbsttäuschung nimmt ihren Lauf und droht jeden Moment zu kippen…
Eine bedrückende Trauer zieht sich durch den gesamten Film. Wunderschöne Bilder und ein liebesvoll inszeniertes Setting machen dieses mitreißende Drama wirklich sehenswert. Ein toller und mitfühlender Abschlussfilm für mich!
Und was wäre ein Filmfest ohne einen Regen aus Preisen?
Mit dem CineMerit Award ehrt das Filmfest München seit 1997 herausragende Persönlichkeiten des internationalen Filmschaffens für ihre Verdienste um die Filmkunst. Neben dem bereits erwähnten Udo Kier erhielt auch die französische Schauspiel-Ikone Isabelle Huppert für ihre Verdienste um die Filmkunst eine Auszeichnung. Sie war auch in München vor Ort und präsentierte ihren neuesten Film La Ritournelle.
Weitere glückliche Gewinner sind:
ARRI/OSRAM Award für Leviathan von Andrey Zvyagintsev
CineVision Award für Le Meraviglie – Die Wunder von Alice Rohrwacher
Bayern 3 Publikumspreis: Ein Geschenk der Götter von Oliver Haffner
Kinderfilmfest-Publikumspreis: Rico, Oskar und die Tieferschatten
Bernd-Burgemeister-Fernsehpreis für TATORT: Im Schmerz geboren
Der Förderpreis Neues Deutsches Kino ist mit insgesamt 70.000 Euro dotiert und wird von den drei Partnern DZ Bank, Bavaria Film und Bayerischer Rundfunk gestiftet. Die diesjährigen Preisträger sind:
– Beste Regie: Ralf Westhoff für Wir sind die Neuen
– Beste Produktion: Ingo Fliess für Ein Geschenk der Götter
– Bestes Drehbuch: Christina Schiewe und Petra Brix für Be My Baby
– Beste Schauspielerin: Vicky Krieps für Das Zimmermädchen Lynn
Somit geht eine spannende Filmfestwoche vorüber. Zwar habe ich den Großteil der Gewinnerfilme nicht gesehen zu haben, dafür umso mehr spannende Filme, die oft gar nicht in die deutschen Kinos kommen.
Meine Highlights waren neben meinem morbiden Venedig-Liebling Les Terrasses dieses Jahr der erschütternde Rhymes for Young Ghouls (Jeff Barnaby), der nervenaufreibende The Harvest (John McNaughton) und der Abschlussfilm I Origins (Mike Cahill).
Auf filmfest-muenchen.de stehen die wirklich interessanten Videobeiträge der „Filmmakers Live“, wo Regisseure wie Klaus Lemke, Walter Hill, Wim Wenders und viele mehr anwesend waren und über ihr Filmschaffen sprachen.
Das 33. FILMFEST MÜNCHEN findet vom 27.06. bis 04.07.2015 statt!