God Bless America (2011) | Filmkritik

God Bless America

Frank (Joel Murray) leidet an Insomnia, hat nervtötende Nachbarn, hasst die Gesellschaft, welche seiner Meinung nach verkommen ist und Idioten als Stars feiert und zur Krönung wird er auch noch aus seinem langjährigen Job entlassen. Gerade als er denkt, er hat den Tiefpunkt erreicht, besucht er seinen Artz, der ihm einen unheilbaren Gehirntumor diagnostiziert.

Mit einer Pistole im Mund sitzt Frank vor dem Fernseher in seiner kleinen Wohnung und steht kurz davor sich eine Kugel in den Kopf zu jagen. Doch genau in diesem Moment startet eine Reality-TV-Sendung, in welcher ein verwöhntes Teenagermädchen ihre Eltern anschreit. Der Grund ist das falsche Auto zu ihrem Geburtstag.

Ein neues Ziel durchflutet Franks Körper. Er will die Welt von diesem undankbaren Geschöpft befreien. Er klaut das Auto seines Nachbarn und fährt bewaffnet zur Schule des Mädchens. Unbeobachtet will er sie erschießen, doch sein Plan geht schief, als ihn Roxy (Tara Lynne Barr), eine Klassenkameradin des Mädchens, bei seinem Mord beobachtet. Anstatt schreiend das Weite zu suchen, will sie sich jedoch Franks Streifzug gegen die Verdummung der Gesellschaft anschließen.

Gemeinsam reisen Frank und Roxy fortan durch das Land, um die Welt von unhöflichen und nervigen Leuten zu befreien.

Die Verdummung unserer Gesellschaft hängt unmittelbar mit dem niveaulosen Fernsehprogramm zusammen. Wir feiern Idioten die all ihre Hemmungen verloren haben und sich vor der Kamera zum Affen machen.

Dies ist auf jeden Fall die Meinung, die dem Zuschauer im Film God Bless America präsentiert wird. Regisseur Bobcat Goldthwait schickt in seiner schwarzen Komödie den Charakter Frank in einen aussichtlosen Kampf gegen die unhöflichen Menschen dieser Welt, welche mit ihrer Meinung das Wohl der Übrigen gefährden. Besonders das Fernsehprogramm bekommt es dabei knüppeldick ab.

Dabei ist God Bless America ein moralisierendes Werk, dass bestimmt viele angreift und die amerikanische Kultur durchwegs verspottet. Jeder bekommt sein Fett weg. Egal ob Castingshow-Juroren, Prolls die auf zwei Parkplätzen parken oder einfach nur Leute die High-Fives geben.

In die Rolle des eiskalten Mörder schlüpft dabei Schauspieler Joel Murray (Dharma und Greg), Bruder von Bill Murray, der einen sympathischen Charakter darstellt, dessen Motive nicht immer einleutend sind und doch begleitet man ihn als Zuschauer erschreckend gerne auf seinem blutigen Feldzug.

An seiner Seite begegnet uns die junge Roxy, welche von Tara Lynne Barr dargestellt wird. Ein etwas durchgeknallter Charakter, der ebenfalls genug von der verdummten Gesellschaft hat und Frank auf seinem Streifzug liebendgerne unterstützt.

Bei der Geschichte des Films präsentiert man dem Publikum etliche Gründe, warum unsere Gesellschaft verfällt. Nachdem Franks Leben und Leiden vorgestellt wurde, beginnt sein verrückter Marsch. Zum Ende hin gerät der Film dabei jedoch Over-the-Top und verlässt seine Spur. Etwas weniger wäre vielleicht mehr gewesen.

Jeder, der den Fernseher einschaltet und bei der Programmauswahl am liebsten Schreien möchte, wird God Bless America mit großer Zustimmung verfolgen. Ein einfacher Mann, der gegen die Verdummung der Menschheit kämpfen will und dabei von einem aufgeweckten Mädchen unterstützt wird. Auch der Independentfilm Super von James Gunn zeigte uns erst kürzlich solch ein Päärchen. Parallelen zwischen beiden Werken sind nicht zu leugnen, auch wenn Super noch einen Tacken besser zu unterhalten wusste.

Trotzalledem schafft es God Bless America mit seinem schwarzen Humor auf unverblümte Weise zu polarisieren und kritisiert dabei unentwegt unser Fernsehverhalten.

Bewertung

Trailer

Informationen
God Bless America | 31. Mai 2012 (Philippinen) 7.1

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